
Quelle: Gearbox Software
Na, wer erinnert sich an die guten alten Local-Coop-Zeiten bis zum Jahr 2013, als die PlayStation 4 und Xbox One erschienen sind. Nein, ich habe nichts gegen die Konsolen an sich und nutze sie auch gerne mal, mit den Konsolen selbst hat dieses Thema aber auch nicht wirklich etwas zu tun. Hier soll es viel eher darum gehen, wie diese Konsolen indirekt das Ende der Splitscreen und allgemein Local-Koop-Spiele eingeleitet haben. Was genau der Grund ist und ob es mit dieser Konsolen-Generation zusammen hängt ist mir nicht klar, allerdings fällt es auf, dass verglichen mit den vergangenen Generationen extrem wenige AAA-Titel mit Splitscreen Funktion erschienen sind, und noch viel weniger, die eine richtige Local-Coop-Kampagne bieten oder sogar einen Splitscreen-Multiplayer im Online-Modus einbinden. Klar, in Rollenspielen mit hohen technischen Anforderungen ist ein Splitscreen Modus auf diesen Konsole recht schwierig, vor allem dann, wenn es auch noch Open-World sein sollte. Aber gerade in Shootern sollte das wohl (so wie früher auch) machbar sein. Wenn ich jetzt an meine Zeit an der PlayStation 2, PlayStation 3 und Xbox 360 denke, fallen mir dutzende Beispiele für gute Splitscreen-Spiele ein. Noch viel wichtiger sind aber wohl die Erinnerungen an lustige Abende mit Freunden, in denen man die Kampagnen auf Hardcore-Schwierigkeitsgrad durchspielt oder sich im Online-Multiplayer behauptet. Klar, man hat ein kleineres Sichtfeld und theoretisch könnte man auch via Headset kommunizieren – aber seien wir doch mal ehrlich, nebeneinander auf dem Sofa sitzen, das ein oder andere Getränk und die billig Pizza vom Lieferdienst genießen sind nicht das selbe, wie alleine vor dem Bildschirm zu sitzen.
Ich will hier nicht sagen, dass es keine guten Splitscreen- und andere Local-Coop-Spiele auf den aktuellen Konsolen gibt, aber sie sind wirklich rar gesäht. Als gute Beispiele würde ich hier unter anderem Borderlands: The Handsome Collection, Diablo 3, Rocket League oder auch Resident Evil: Revelation 2 erwähnen wollen. Natürlich gibt es auch noch diverse Spiele mit kleinen speziell für den lokalen Multiplayer ausgelegten Modi (siehe diverse Call of Duty-Ableger), die aber öfters eher einem Verkaufsargument á la „jetzt auch mit Splitscreen Modus“ ähneln. Insgesamt ist das Feld der lokalen Koop-Spiele aber wie gesagt eher dünn besiedelt. Da stellt sich mir wieder die Frage nach dem eigentlichen Grund. Natürlich kann man immer sagen, dass die Technik der aktuellen Generation es nicht her gibt, große Welten mit guter Grafik aus zwei Sichten gleichzeitig darzustellen, doch dieses Argument zählt unter andrem bei vergleichsweise kleinen Shooter-typischen Schlauchlevels meiner Meinung nach nicht. Die Aussage, dass wenig Nachfrage existiert, würde ich (ohne genaue Zahlen zu kennen) verneinen, immerhin findet man im Releasezeitraum eines neuen Spieles tausende Forenbeiträge, Tweets und co. zum Thema „wird lokaler Multiplayer möglich sein?“, welche eng verknüpft mit der Hoffnung oder der Bitte sind, dass es möglich sein wird. Leider ist dies selten der Fall.
Für mich persönlich ist dies einer der vielen Gründe, weshalb ich immer mehr das Interesse an Konsolen verliere, da sie aus technischer Sicht einfach nicht mit einem PC mithalten können und ohne lokalen Multiplayer-Modus somit kaum mehr als eine schlechtere und zugleich teurere Version der PC-Spiele bleibt. Ob das so bleiben wird, oder ob der Lokale-Multiplayer eines Tages wieder ein richtiges Comeback feiern wird, bleibt abzuwarten.
Kleiner Einschub: Im Rahmen der E3 2017 wurde von EA das Spiel A Way Out angekündigt, welches den Splitscreen-Modus beinhaltet. Na dann mal hoffen, dem werden noch weitere folgen!