Call of Duty: WW2 – Jetzt wird wieder alles gut!..oder nicht?

Call of Duty

Quelle: Activision/ Sledgehammer Games

Mit dem Hashtag #bootsontheground kursierten bereits einige Leaks im Netz. Und alle wussten worum es ging, und wie vermutet, so kam es auch. Call of Duty: WW2 wurde angekündigt und lässt anhand des Namens schon erahnen, dass es zurück in den zweiten Weltkrieg geht. Aber reicht das?  

In dem knapp einstündigen Event von Activision präsentierte man das neue Call of Duty. Ein Trailer war zu sehen, ein bisschen Behind the Scenes und es wurde viel getratscht. Aber was kann man an Fakten mitnehmen? Die größte Neuerung ist natürlich der Setting Wechseln und die damit einhergehenden Veränderungen. Keine Wallruns, keine Jetpacks, keine Future Waffen. Die einen scheinen enorm euphorisiert zu sein, die anderen ernüchtert über eine zu nahe Anwandlung an die Masse vergangener WW2 Shooter. 

Zunächst: Ich finde den Setting Wechsel wichtig und richtig. Zu lange wurde das Zukunft Setting nun breit getreten. Auch weil mit Spielen wie Halo, Titanfall, Destiny oder Battlefront ja auch zahlreiche weitere Shooter in diesem Setting angesiedelt waren. Die Sättigung hat in Infinite Warfare nicht nur ihren Höhepunkt erlangt, das Spiel hat auch in wilder Manier mit Fähigkeiten und Boni um sich geschmissen. Auch wenn ich trotz diverser Kill-Streaks, die schon seit Jahren über die sinnfreie Barriere hinausgeschossen sind, habe ich gerne und lange an einem Call of Duty gesessen. Bei Infinite Warfare war irgendwie kurz nach meiner Testphase für diese Seite schon die Luft raus. Es passierten einfach zu viele abstruse Dinge, von denen ich glaubte, nicht mehr eigener Herr werden zu können. Damit waren auch viele Spieler nun endgültig fertig mit der Serie. Nicht umsonst hat sich der Ableger dreifach schlechter verkauft als etwas Modern Warfare 3. Und das soll jetzt mit WW2 alles anders werden? 

Quelle: Activision

Ich drücke mal vorsichtig auf die Bremse. Neues Setting schön und gut. Wahrscheinlich wird das Spielgefühl etwas intensiver, da die Spielgeschwindigkeit sicher deutlich gedrosselt wird. Das ist schon mal ein großer Fortschritt. Aber um sorgenfrei zu sein, wissen wir noch zu wenig über den Multiplayer. Könnte es denn nicht doch sein, dass dieser dennoch zu abgedreht wird? Mit Zeppelin Bombenschlägen? Flugzeuge die Raketen abwerfen? Eine Panzer Garnison, die alle niedermäht? Ich halte es nicht für abwegig, weil wir reden hier von Call of Duty. Und daher habe ich berechtigte Sorge, dass sie den Action Regler zwar in Puncot Movement runter schrauben, aber an einer anderen Stelle wieder hoch drehen. Action ja, aber in kontrollierter Menge. MW3 ist da beinahe schon fast zu viel, mehr als das darf WW2 nicht an Kill-Streaks und Perks rein packen. Sonst bleibt die eigentliche Problematik bestehen, denn die löst sich des Settings wegen noch lange nicht von alleine auf. Zudem hoffe ich, dass man eine ernste Schiene fährt. Ich will nicht wieder lila Helme mit goldenen Leoparden Muster sehen. Auch Black Ops 3 wirkte zur Präsentation ernst, genau wie Infinite Warfare, dennoch wurde der MP mit Taunts und jugendlichen Designs total in ein Bild gerückt, wo man Call of Duty schlichtweg nicht ernst nehmen kann. Gerade bei einer Thematik wie dem zweiten Weltkrieg kann sowas noch verheerender sein, wenn man hier einen quitschbunten Multiplayer Modus hat.  

Auch den Einzelspieler-Modus möchte ich noch nicht vor dem Abend loben. Denn wie einige kritisch erfasst haben: Ja, wir machen eigentlich das, was wir vor knapp 15 Jahren schon in diversen Spielen gemacht haben. Nur in hübsch. Daher muss hier mehr kommen, als ein Grafik-Update. Klar, die Atmosphäre wird sicher dicht sein, aber was bekommen wir spielerisch geboten? Gibt es doch noch andere Schauplätze? Das sind noch alles ungeklärte Dinge. Call of Duty: WW2 hat das Potenzial sich in so ziemlich jede erdenkliche Richtung zu entwickeln, das macht es gerade so schwierig, eine vernünftige Einschätzung zu dem Spiel zu haben. Wird es DAS, was die Fans seit einiger Zeit auch wirklich fordern? In allen Belangen? Oder ändert sich nur das Setting, ohne das die große Kernproblematik beseitigt wird? Noch können wir uns einfach nur über den Fakt freuen, dass sich überhaupt mal ein bisschen was im Franchise tut. Aber was wir letztlich geboten bekommen, wird vielleicht erstmals die E3 zeigen. 

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