PlayStation Plus: Gratis-Spiele bringen Missmut mit sich

Quelle: Sony

Jeden Monat gibt Sony auf dem offiziellen PlayStation-Blog die Liste der PlayStation-Plus Games bekannt. Seit Monaten herrscht darüber aber totale Unzufriedenheit, doch warum ist das so und die wichtigere Frage: ist das für den Preis von 49,99 Euro im Jahr gerechtfertigt?

PlayStation Plus gibt es nun schon seit 2010, und seitdem wechselt die Auswahl selbstverständlich konstant – das heißt, jeden Monat gibt es eine bestimmte Anzahl an Spielen von groß bis klein, Indie bis AAA-Titel und alt bis neu. Somit könnte praktisch jedes Spiel den Weg in die PS-Bibliothek schaffen. Vorausgesetzt natürlich, Sony ist mit den Qualitätsstandards einverstanden. Für jede der drei Konsole bietet Sony also monatlich zwei neue Gratis-Titel an, das sind 24 PlayStation 4 Games im Jahr.

Doch seit Monaten herrscht durch Sony’s Spiele-Auswahl ganz schöner Trubel, Spieler wünschen sich andere Spiele, bessere. Auch die Aktionen von Sony, PS-Plus Mitglieder Spiele von einer bestimmten Liste auswählen zu lassen, passt dem Usern nicht ganz. Auch ich bin mittlerweile jeden Monat aufs neue enttäuscht. Sony bietet einfach nicht mehr die Art Titel, welche Spieler wirklich interessieren würde. Wohingegen Microsoft bessere Arbeit mit der Auswahl der Titel leistet.

Früher war das PS-Plus Programm einfach deutlich besser! So hatte man damals Monat für Monat einen Blockbustertitel nach dem anderen auf der Playstation 3: Red Dead Redemption, Batman – Arkham City, InFamous 2, LittleBigPlanet, Hitman – Absolution, Uncharted 3, Bishock Infinite, Mass Effect 3, Tomb Raider und viele weitere Titel. Einige davon schatten es nur knapp ein Jahr nach ihrer Erstveröffentlichung oder sogar vorher schon auf unsere PS-Plus Bibliothek. So erhielten Mitglieder zwei AAA-Titel zu 49,99 Euro im Jahr. Da ich mich damals für eine Xbox entschied, war ich was die monatliche Spiele anging, ziemlich neidisch. 

Seit der Veröffentlichung der PlayStation 4 änderte sich das Programm schlagartig. Die Auswahl wurde auf den ersten Blick stark umstrukturiert und deutlich bescheidener geworden. Während Playstation 3 User immer noch von AAA-Titel profitieren dürfen, bekommen PlayStation 4 User fast ausschließlich kleinere Spiele. Spiele, die überhaupt nicht der Rede Wert sind. Seit dem Launch der PS4 schafften es an die 100 Titel auf die Current-Gen, und nicht mal eine Handvoll davon waren AAA-Games. Was ist da los Sony?

Selbstverständlich weiß ich, dass „bigger not better“ ist. Deshalb wurde ich euch gerne Fakten präsentieren, denn Zahlen lügen nun mal nicht!

Ende 2015 warf PushSquare einen Blick auf die PS Plus Titel und rechnete aus, ob sich dies finanziell gelohnt hat. Heraus kam, dass Mitglieder von PS-Plus Spiele im Wert von 1000 Euro bei einer jährlichen Gebühr von 49,99 Euro erhielten. So habt ihr praktisch jeden Monat Spiele im Wert von 80 Euro erhalten. Der Metacritic-Wert aller Titel lag bei 76 Punkten. Im darauffolgenden Jahr, also 2016 lag der Wert ebenfalls auf rund 1000 Euro mit einem Metacritic-Wert von 74,4 Punkten. 2014 hingegen lag die Metacritic Wertung bei 79 Punkten und der Gesamtwert der PS-Plus Titel bei knapp 1220 Euro. Es gibt also tatsächlich einen qualitativen Rückgang der PS-Plus Spiele, nicht so gigantisch wie angenommen aber deutlich sichtbar.

Quelle: Sony

Sicherlich sollte man das Thema auch mal aus einem anderen Blickwinkel betrachten. 2013 begann Sony mit dem Launch der PS4 – eine neue Konsole heißt auch kaum Spiele im Gepäck. Auch zwei Jahre später änderte sich das nicht wirklich, und nachdem Sony den Missmut der Spieler bemerkte, wurde für 2016 eine nie dagewesene Welle an Top Spielen versprochen.

Nun denn..wir schreiben das Jahr 2017, ich hab bis heute keine Welle an Top Spielen gesehen, ihr etwa? Und bevor ich nun von einigen gesteinigt werde: Ja, ich bin mir natürlich genau bewusst, dass die PlayStation 4 aktuell nun mal nicht genug Tripple-A Titel bietet. Und im Vergleich zur PS3 kann die PS4 mit seinen mickrigen Titeln nicht mithalten. Gut, das sehe ich ein, warum soll ich dann nach wie vor 49,99 Euro für die Mitgliedschaft bezahlen? Und warum bekommt Microsoft es nun mit der Xbox One hin, monatlich bessere Titel zu präsentieren?

Okay, PS-Plus wird natürlich auch benötigt, um online spielen zu können. Was wiederum zu Zeiten der PlayStation 3 noch völlig kostenfrei war..

Gelohnt hat sich das für Sony bestimmt, denn die Anzahl der PS-Plus Mitglieder stieg Ende 2015 auf mehr als 60% an. Das dürfte ohne Zweifel an Spielen wie: Destiny, CoD: Black Ops 3 und Star Wars: Battlefront liegen. Hinzu kommt dann noch das Share Feature, mit dem ihr Spiele mit euren Freunden teilen könnt. Und dann gibt es da noch den erhöhten Cloud Speicher. Das PlayStation Plus Angebot hat sich also Stark gewandelt und ist mittlerweile ein Service geworden, dessen zentrales Feature nur noch Nebensache geworden ist.

Gelohnt hat es sich für das Unternehmen, denn während die Verkäufe der Konsole mittlerweile bei über 50 Millionen Einheiten liegt, gab Sony an, dass die Anzahl der PS Plus-Mitgliedschaften Ende 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 60% gestiegen wäre. Eine genaue Zahl wurde nicht genannt, allerdings erklärte das Unternehmen Anfang 2015, dass fast 11 Millionen Spieler den Service in Anspruch nehmen würden. Das dürfte ohne Zweifel an Spielen mit hohem Multiplayer-Fokus wie Destiny, Star Wars: Battlefront oder Call of Duty: Black Ops 3 liegen, deren PS4-Versionen aggressiv beworben wurden und die in erster Linie auf Sonys Konsole gespielt wurden und werden.

Hinzu kommen das Share Play-Feature, mit dem ihr Spiele mit euren Freunden teilen könnt und erhöhter Cloud-Speicher. PS Plus hat sich zu einem Service gewandelt, dessen ehemals zentrales Feature zu einem Nachgedanken geworden ist.

Quelle: Sony

Immerhin schafft es The Order: 1886 im April endlich ins Angebot! Wer nicht mehr bezahlen möchte, kann seine Migliedschaft natürlich pausieren, aber auch das hat Sony ganz geschickt eingefädelt: Denn wer seine Mitgliedschaft pausiert, kann nicht mehr auf die Spiele zugreifen, die es zu einem früheren Zeitpunkt im PS Plus Angebot gab. 

Meiner Meinung nach ist das ganze System sehr zum Nachteil der Mitglieder entwickelt worden. Schließlich zahlen wir Mitglieder für den Dienst, also sollten auch gute Spiele in der Liste auftauchen. Außerdem empfinde ich es als größte Frechheit, die Lizenz zu Spielen entzogen zu bekommen, für die ich brav jeden Monat 49,99 gezahlt habe. 

 

Lieblings-Genre: Shooter, Horror || Bei Fragen, Anregungen oder Wünschen, schreibt mir an oe@gamersplatform.de

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