„Hell yeah“ oder tragischer K.O.? – WWE 2K15 im Test

CM Punk freut sich sichtlich auf den Test. Quelle: 2K/Yuke’s, Gamersplatform.de

Die größte Wrestling Liga der Welt lädt wieder zum Kampf ein, dieses Mal sogar erstmals auf PS4 und Xbox One. Nachdem zuletzt Ideenlosigkeit und Stillstand bemängelt wurde, können die Jungs von Yuke’s nun zeigen, wie Wrestling auf Next-Gen auszusehen hat. Oder etwa nicht?

 

Best for Business?

Das Problem bei Sportarten ist, man kann sie in Spielen nicht neu erfinden. Jedoch kann man das Gameplay, die Technik und den Umfang perfektionieren. Also schauen wir doch einmal, wie das im Detail gelungen oder auch nicht gelungen ist.

Kenner der Serie werden nicht lange brauchen, um wieder voll im Geschehen zu sein. Schläge und Tritte verlaufen über eine Taste, Griffe wiederum über eine andere, mit dem Stick kann die Art des Griffes dann bestimmt werden. Gekontert wird mit dem rechten Trigger. Somit spielt sich auch WWE 2K15 nicht erheblich anders als seine Vorgänger. Es funktioniert zwar gut und eingängig, lässt aber etwas Komplexität vermissen. Insgesamt darf man jedoch spielerisch keine Innovationen erwarten. Wer das Kampfsystem mag wird es aber auch wieder mögen. Aber nicht alles kennt man bereits. Neu dabei ist das Grabbling-System. Setzen die beiden Kontrahenten in exakt demselben Moment zum Griff an, werden wir in eine direktere Kameraposition geworfen und können uns für eine von drei Tasten entscheiden, jede ist mit einer Aktion verbunden, die die jeweils andere wie beim Schere-Stein-Papier-Prinzip schlägt. Die Idee ist nicht schlecht und erinnert ein wenig an die UFC Ableger. Leider hat es im Gegensatz zur Kampfsport-Konurrenz überhaupt keinen spielerischen Mehrwert, da es eine reine Entscheidung nach Glück ist, kaum Schaden einbringt und zudem sehr viel Dynamik aus dem Geschehen nimmt. Anschließend darf man per kreisenden Stick als Erster den wunden Punkt finden. Was nicht viel aufregender ist. Glücklicherweise kommt es zu Beginn eines Matches höchstens ein, zwei mal dazu, ansonsten bleibt man davon verschont und kann sich in die ansonsten flüssigen Kämpfe stürzen.

Diese Szene kommt zum Glück nicht so oft im Match vor. Quelle: 2K/Yuke’s, Gamersplatform.de

Viel Freude dürften aber die vielen neuen Moves bereiten, die man in WWE 2K15 so einführt. Diese gliedern sich toll in die Kämpfe ein und spielen sich ebenfalls ordentlich. Aber noch ein weiteres Feature hemmt den Spielfluss. Es gibt nun eine Ausdaueranzeige, die sich leert, wenn wir mehrere Aktionen hintereinander ausführen. Ein paar mal kurz durchatmen muss unser Wrestler dann schon, um wieder vernünftig weiter kämpfen zu können. Dadurch entsteht aber der Vorteil, dass die Partien nicht allzu einseitig sind. Vorher war es nämlich so, dass nur Konter die Angriffsserie unterbrechen konnten, was mitunter sehr lange dauern konnte, wenn man einen guten Gegner hat. Nun aber kann man mit etwas Glück auch die Verschnaufpause des Kontrahenten nutzen, um sich zur Wehr zu setzen. Auch im Multiplayer darf fleißig gekloppt werden, sowohl offline als auch online. Das funktioniert einwandfrei und sorgt gerade gegen oder mit Freunden wieder für wilde Fights. Bis zu vier Spieler dürfen vor der Konsole zusammen spielen, bis auf Xbox One Nutzer. Dort könnt ihr mit bis zu sechs Freunden gleichzeitig in den Ring steigen.

 

Hübsch siehst du aus

Optisch erkennt man deutlich den Sprung auf die nächste Generation. Die Wrestler sehen dank Motion-Capturing Aufnahmen sehr realitätsnah und detailliert aus. Die Hauttexturen sehen besser aus den je und dadurch wirken die Kämpfer weniger plastisch als in den Vorgängern. Auch die Animationen sind gelungen und wirken daher nicht mehr ganz so hakelig, was durchaus positive Auswirkungen auf das Gameplay hat, auch wenn noch immer Verbesserungsbedarf  herrscht. Die Arenen sind ebenfalls imposant dargestellt, die Fans haben die Klonfabrik verlassen und haben nicht mehr den Drang ihren Sitznachbarn nachzumachen. Deren Animationsspektrum geht nun auch über das obligatorische „Wild-die-Hände-durch-die-Luft-schleudern“ hinaus, was eine tolle Atmosphäre während des Kampfes erzeugt. Denn wenn man nach einem langen Match zum Pin ansetzt, der Gegner in letzter Sekunde die Niederlage abwehrt und die Fans aufschreien und die Hände vors Gesicht schlagen, dann fühlt man sich tatsächlich mittendrin.

Hier vollführt Dolph Ziggler seinen beliebten Hüftschwung. Quelle: 2K/ Yuke’s, Gamersplatform.de

Auch die Einzüge halten sich stark an die der Originale, was auch dank der guten Soundqualität ein tolles Feeling erzeugt. Die Kommentatoren machen ihre Sache ordentlich. Dadurch dass die Kommentare nicht einzeln, sondern zusammen aufgenommen wurden, ergänzen diese sich besser und wirken somit nicht willkürlich aneinander gepaart. Deswegen ist WWE 2K15 technisch ohne Mühe das Highlight der Serie, aufgrund der Power von Xbox One und PS4 aber auch eigentlich Voraussetzung gewesen. Es ist sicher noch Luft nach oben, aber einen großen Sprung nach vorne macht man definitiv. Leider sind aber immer noch viele matschige Texturen, sowie „platte“ Oberflächen abseits des Rings erkennbar, weshalb Entwickler Yuke’s hier Punkte liegen lässt.

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