Microsofts überraschende Kehrwerte bei der Xbox One stimmte viele Kritiker aus der Zockergemeinde positiv. Doch es gibt auch Gegenstimmen, die das Einlenken des Branchenriesen als Fehlschlag bezeichnen. Zu diesem Thema nahm nun Game Designer Jesse Schell Stellung, dieser sagt, dass Microsoft genau den Fehler machte, den international agierende Konzerne gerne machen, nämlich auf die Kunden zu hören.
„Die Kunden wollen immer nur dasselbe, selbst wenn es dich in die Pleite treibt. […] Das Problem ist, dass die Hardcore-Fans immer das gleiche Ding haben wollen: ‚Wir wollen genau das was du uns vorher gegeben hast, aber komplett anders.‘ […] Microsoft scheint nicht realisiert zu haben, dass so die Realität aussieht und das ein Problem darstellen könnte.“
„Warum fallen große Konzerne wenn die Technologie sich weiter entwickelt? Das passiert in allen Branchen, also wo liegt der Hund begraben? Was machen sie alle falsch? Alle sagen immer, die sind halt zu blöd, große Konzerne wären immer blöd. Aber wie können große Konzerne so groß geworden sein, wenn sie angeblich so blöd sind? Microsoft ist nicht blöd. […] Sie haben den Fehler gemacht, den alle machen, auf ihre Kunden gehört.“
Schell verweist hier auf Valve. Die Macher von Steam haben trotz anfänglicher Kritik ihre Online-Plattform auf dem Markt etablieren können, weil sie standhaft geblieben sind. Die Xbox One kommt voraussichtlich im November zu einem Preis von 499 Euro in den Handel. Ausgeliefert wird die Next Gen-Konsole von Microsoft mit der neusten Kinect-Hardware, das erklärt den höheren Preis im Vergleich zur PlayStation 4 von Sony.
Quelle: Gameindustry | Bildquelle: Microsoft
