Risen 2: Wir haben das Spiel getestet

Wer erinnert sich nicht an die alte Gothic-Serie. Fans haben sie geliebt, und diejenigen die nicht in den Genuss von  Gothic oder Gothic 2 gekommen sind haben schlichtweg etwas verpasst. Das Ganze liegt jetzt schon zehn Jahre zurück. Gothic 3 sollte den Erfolg der Vorgänger fortführen, allerdings entpuppte sich das Spiel als Flopp.

Danach trennten sich Publisher und Entwickler. Beide versuchten mit Risen und Arcania den Anfängen der Serie gerecht zu werden – ohne Erfolg. Jetzt startet Deep Silver mit Risen 2 den nächsten Versuch. Aber wie viel „Gothic“ steckt wirklich in dem Piraten-RPG?

Story

Obwohl es der Nachfolger von Risen ist hat Risen 2 relativ wenig mit dem Vorgänger zu tun. Den Hauptcharakter haben beide Spiele zwar gemeinsam, jedoch kann man Risen 2 auch problemlos ohne Vorkenntnisse aus den ersten Teil spielen. Zur Story: Im Norden von Caldera, einer Festung der Inquisition, tobt ein Kampf zwischen zwei Titanenlords. Noch ist die Festung größtenteils unberührt, ist aber einer der Titanen siegreich so wird er sich sicher der Inquisition zuwenden. Aus diesem Grund soll Caldera evakuiert werden. Wäre da nur nicht der Titanenlord Mara, die mit ihrem kleinen Haustier, dem Kraken, die See terrorisiert und die Schiffe daran hindert von der Alten in die Neue Welt zu segeln. Und als wäre das schon nicht genug treiben in den Gewässern auch noch Piraten ihr Unwesen und plündern die sowieso schon knappen Vorräte der Inquisition. Hier beginnt nun das Spiel. Ihr seid Soldat der Inquisition und befindet euch in Caldera. Commandante Carlos ruft euch zu sich auf einen Aussichtsturm und schickt euch anschließend an den Strand um nach Überlebenden eines Schiffes zu suchen, welches einen Moment zuvor von dem Kranken versenkt wurde. Dort trefft ihr auf Patty, eine alte Bekannte aus Risen, und rettet sie vor einigen Seemonstern. Am nächsten Tag bekommt ihr bei einer Lagebesprechung von Carlos eine wichtige Mission zugeteilt. Gerüchten zu folge soll der Piratenkapitän Stahlbart, Pattys Vater, eine Waffe gegen den Kraken gefunden haben. Eure Aufgabe ist es nun Kapitän Stahlbart zu finden und von ihm mehr über die vermeintliche Waffe zu erfahren. Und so beginnt das Abenteuer.

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Die Welt der Piraten

Risen 2 entführt den Spieler in eines der authentischsten Piraten-Szenarios das ich kenne. Im Gegensatz zu den Fantasy-Settings der Konkurenz wirkt dieses nämlich erfreulich unverbraucht. Dunkle Wälder und Burgen weichen grünem Dschungel und Hafenstädten. Anstelle der klaren Schwarz-Weiß-Ansicht über Gut und Böse findet man sich in Risen 2 in einer Grauzone wieder. Fast jeder der Charaktere im Spiel säuft und flucht, ist aber im Inneren gar nicht so schlecht wie man auf den ersten Blick denken mag. Die Dialoge sind zwar nicht immer spannend aber meist zumindest unterhaltsam. Die vielen Beleidigungen und das Fluchen stören kaum und tragen zu einer humorvollen und überzeugenden Atmosphäre bei. Die Bewohner der Städte gehen ihrem eigenen Alltag nach, aber reagieren trotzdem auf die Aktionen des Spielers. So sollte man nicht voreilig den Säbel zücken oder unerlaubt ein Haus betreten, sonst findet man sich schnell umzingelt von ungehaltenen NPCs. Allerdings vergessen diese die Missetaten des Spielers erstaunlich schnell.

Hat man sich kurz zuvor noch mit einem NPC geprügelt, hat dieser das Ganze eine Minute später schon wieder vergessen. Nichts desto trotz wirkt die Spielwelt in Risen 2 echt und authentisch, und bietet somit ein erfrischend neues Setting. Einziger Wermutstropfen sind die oft sehr eintönigen Quests und Aufgaben. Viel zu oft muss man einfache Botengänge erledigen. Und auch viele der anderen Quests wiederholen sich in der ein oder anderen Form. Allerdings hat man in dem meisten Fällen eine Alternative um eine Aufgabe zu lösen. Abhängig von den eigenen Attributen kann man zum Beispiel NPCs einschüchtern, ins Gewissen reden oder sogar mit einem Voodoo-Zauber kontrollieren um so an sein Ziel zu kommen.

 

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