Kolumne: Wo sind meine Echtzeit-Strategiespiele hin?

Empire at War

Quelle: EA

Was für schöne Zeiten das doch Anfang der 2000er waren. Die Riege der Echtzeit-Strategiespiele boomte und bescherte uns einen Hit nach dem anderen. Ob unter anderem Empire Earth, Warcraft 3, Star Wars Empire at War, Schlacht um Mittelerde, Stronghold Crusader oder das kurz vor der Jahrtausendwende erschienene Age of Empires 2. Für Strategie Fans war diese Zeit doch wahrlich ein Segen. So auch für mich. Doch als zuletzt Halo Wars 2 erschien und ich mal wieder diese Sparte für mich entdeckte, ist mir doch erst klar geworden, dass die letzten Jahre doch sehr still geworden sind. Meine letzte große Verbundenheit zu dem Genre hatte ich mit Starcraft 2, Stronghold Crusader 2 war meines Erachtens okay, aber kam nicht an den Vorgänger heran. Immerhin war es eine Verbesserung im Gegensatz zu Stronghold 3. 

Aber wie ist dieses deutliche Ableben zu begründen? Zum einen sehe ich da Call of Duty als Grund. Macht doch keinen Sinn meint ihr? Call of Duty 4 sprengte die Grenzen im Shooter Genre, in erster Linie auf die Verkaufszahlen bezogen. Modern Warfare 2 und Black Ops sollten später für noch immensere Erfolge sorgen. Action war im Trend. Die darauffolgenden Jahre wurden ganze Serien wie Resident Evil, Dead Space, Mass Effect, Dragon Age, Deus Ex, Tomb Raider oder Splinter Cell immer mehr zu Shootern, als es in ihren Ursprüngen so war. Denn damit lockte das große Geld, CoD hat es schließlich vorgemacht. Mit RTS Spielen spricht man dagegen eine ganz gezielte Gruppe an. Die Verkäufe sind dementsprechend meist niedriger, als Spiele die für den Massenmarkt gemacht wurden. Warum also Entwicklungskosten für ein Echtzeit-Strategiespiel in Kauf nehmen, wenn man mit Action Games doch viel mehr verdienen kann.  

Age of Empires

Quelle: Microsoft

Ein weiterer Grund dafür, sind die teils schlechten letzten Teile dieser Reihen. Über Stronghold sprach ich bereits, aber ein Empire Earth 3 etwa enttäuschte die Fans durch und durch. Age of Empires legte mit dem dritten Teil zwar einen guten Auftritt hin. AoE Online oder Castle Siege sind bei Fans eher unbeliebte Kandidaten. AoE Online wurde auch relativ schnell wieder dicht gemacht. Dementsprechend waren die Verkaufszahlen der jüngeren Ableger dieser Serien auch nicht die besten, abgesehen von Starcraft 2, welches nun aber auch schon 7 Jahre alt ist. 

Ist es denn ganz aussichtslos? Schaut man sich die Release List der nächsten Monate an, dann kennt man höchstens die Total War Reihe unter den großen und Bekannten. Einige kleinere Entwickler halten aber an dem Genre fest, auch wenn es nicht allzu viele sind. Doch haben die Marken aus vergangenen Tagen noch eine Chance?  

Age of Empires steht immer noch unter Microsoft’s Obhut, wie damals schon. Nur die Ensemble Studios gibt es bereits seit dem Release von Halo Wars nicht mehr. Die originalen Entwickler würde man also für einen vierten Teil nicht sammeln können. Doch noch heute erhält das beliebte Age of Empires 2 Addons, jüngst Rise of the Rajas, das auf Steam mit 90% Beliebtheit sogar richtig weit oben in der Gunst der Fans liegt. Aber wer entwickelt diese Addons? Es sind die Skybox Labs, ein sogar recht junges Studio, welches zwar schon an vielen Dingen gearbeitet hat, jedoch waren diese Entwicklungen immer kleinere Projekte, wie etwa die AoE 2 Addons, dem Grandia 2 Remaster oder Tastee: Lethal Tactics. Die Leute sind zwar mittlerweile mit Age of Empires vertraut, aber reicht es auch für einen offiziellen vierten Teil? Die ca. 90 Mitarbeiter könnten das tatsächlich schaffen, allerdings wäre das eine große Verantwortung. Creative Assembly dagegen haben mit Halo Wars 2 bewiesen, dass sie nicht nur Total War können, zudem ist es schließlich auch die erste Partnerschaft mit Microsoft.

Die Zeichen für Age of Empires 4 stehen somit gar nicht mal so schlecht. Es böten sich zwei Teams an, nun muss Microsoft nur noch das „Ok“ geben. Empire Earth ist ebenfalls in gar keiner schlechten Ausgangslage. Nachdem Publisher Sierra die Pforten schloss, und später unter demselben Namen bei Activision wiederbelebt wurde, ging aber auch die Lizenz flöten. Diese sicherte sich jedoch Indie-Schmiede Rebellion. Die sind jedoch gar nicht mal mehr so Indie wie man denkt, schließlich sind das die Leute hinter Sniper Elite 1 – 4. Ein vierter Teil wäre also von den Ressourcen und Rechten her möglich. Allerdings ist es fraglich, ob die Erfahrung dafür reicht. Zudem sicherte man sich bereits 2009 die Rechte, angekündigt wurde bis heute jedoch nichts. 

Schlacht um Mittelerde

Quelle: Warner Bros.

Was Warcraft betrifft, es ist nur eine Frage der Zeit. Die Starcraft 2 Ära ist auch nach den Addons nun zu Ende. Ende letzten Jahres bekräftigte man bei Blizzard das Interesse an einem vierten Teil, andere Projekte hätte nur gerade Vorrang. Daher muss man hier einfach geduldig sein. Star Wars: Empire at War hingegen untersteht rechtlich noch EA. Nicht gerade ein Publisher dem ich einen zweiten Teil zutrauen würde. Immerhin gibt es auch hier noch den ehemaligen Entwickler Petroglyph. Die sind allerdings geschrumpft und werkelten nach Empire at War meist nur noch an kleineren Strategiespielen. Die andere Strategieschmiede von EA, EA Los Angeles, wurde später zu Danger Close und danach sogar geschlossen. Die Mitarbeiter arbeiten heute bei DICE weiter, die allerdings mit Battlefront 2 beschäftigt sind und außerdem im Shooter Genre ihre Stärken besitzen.

Ob EA also auf die Idee kommt ein mittlerweile mittelgroßes kleines Indie Team für Teil 2 anzuheuern? Sehr unwahrscheinlich. Schlacht um Mittelerde liegt dagegen nicht mehr in der Hand von EA. Dieses wurde vom mittlerweile geschlossenen Danger Close Studio entwickelt, ebenso wie Teil 2. Warner Bros. Besitzt hingegen die Herr der Ringe Lizenz. Ob die allerdings Schlacht um Mittelerde 3 entwickeln, halte ich für unwahrscheinlich. Schließlich will man mit dem kommenden „Schatten des Krieges“ an die Erfolge des Vorgängers anknüpfen. Ein SuM 3 scheint da nicht in Sicht. 

Fühlen Sie sich frei, sich zu verbessern.
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Die Zukunft scheint also nicht allzu rosig, die Weiterentwicklung hängt in erster Linie von den Publishern ab, das finanzielle Risiko ist dennoch nicht gerade gering. Zumal würde man diesen Teil in den Sand setzen, wäre auch endgültig das Vertrauen der Fans verspielt. Aber Starcraft 2 hat gezeigt, dass man auch mit Echtzeitstrategie noch richtig große Umsätze erzielen kann. Dazu bedarf es nur das nötige Budget und die richtigen Leute. Daher mein Appell: Traut euch! Nutzt die Chance ein leer gewordenes Feld zu füllen. Denn Erfolg resultiert daraus, im richtigen Moment, das richtige zu tun. 

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