GP-Inside: Mein erstes Videospielerlebnis | GP-Anna

Quelle: Nintendo

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Mein Vater besaß früher den ganz klassischen Game Boy. Ihr wisst schon, dieser graue schwere Kasten mit grünem Bildschirm, auf dem alles einfarbig abgebildet wurde. Passend dazu hatte er viele Klassiker wie Tetris, SuperMario, Ghostbusters. So kam es, dass ich stundenlang neben ihm saß (ich war damals 6 Jahre alt oder so) und ihm einfach beim Spielen zusah. Manchmal lief ich mit dem Game Boy durchs ganze Haus, wenn ich meinen Vater nicht auffand, um ihn davon zu überzeugen, dass er jetzt gefälligst zu spielen hatte. Ich selber war lustigerweise viel zu ungeschickt und starb immer im ersten Level, was mein Vater richtig lustig und ich richtig blöd fand. Mit der Zeit wurde ich tatsächlich besser und konnte irgendwann selber stundenlang spielen (das war aber erst mit 8) – das war die Geburtsstunde meiner Leidenschaft für Videospiele.

Als der Game Boy seinen Geist aufgab und das Geld für eine neue Konsole nicht vorhanden war, wandten wir uns den PC-Spielen zu. Von einfachen Computerspielen für Kinder (Disney lässt grüßen) bis hin zu Kriegsspielen war alles dabei. Also saßen wir stundenlang im Computerzimmer auf dem Dachboden und spielten irgendwelche Spiele, ich als Zuschauer und meistens als Motivateur („Nein Papa, nicht da lang, du musst in die andere Richtung laufen! MACH JETZT!“), er als Spieler. Meine Mutter war gleichermaßen fasziniert als auch verwirrt darüber, wie zwei Menschen über so lange Zeit hinweg in diesem Kabuff vor einem Röhrencomputerbildschirm sitzen konnten.

Irgendwann kam dann der Nintendo DS auf den Markt. Da alle meine Freundinnen aus der Grundschule dieses Ding besaßen, bettelte ich darum, zu Weihnachten einen geschenkt zu bekommen. Glücklicherweise kam ich in den Genuss eines Nintendo DS und spielte so ziemlich alles, was mir in die Finger kam. Meistens „mädchenhafte“ Spiele, zwischendurch aber auch Mario und meine allerliebste Spielserie „Professor Layton“. Obwohl ich damals eigentlich kein Fan von Rätseln fand, war ich so verzaubert von den Charakteren, der Geschichte, den kleinen Filmchen zwischendurch und dem Soundtrack. Ich konnte also nicht anders, als die Spiele durchzusuchten, auch wenn ich zwischendurch einem Nervenzusammenbruch nahe war. Am allerliebsten war mir der zweite Teil („Professor Layton und die Schatulle der Pandora“), weil ich die Geschichte so traurig schön fand – bei diesem Ende konnte ich nicht anders als heulen.

Als ich meinen Freund kennenlernte, konnte ich schlecht ahnen, dass dieser nach meinen damaligen Vorstellungen ein Kellerkind war. Sein Zimmer (welches nicht im Keller war) war der feuchte Traum eines jeden Spielers: Ein Schrank voller Videospiele, und so viele Konsolen! Das war wohl das Ende meiner adretten, weiblichen Seite und an deren Stelle trat der Gamer. Seitdem bin ich in der Gamer-Szene zuhause und ehrlich gesagt fühle ich mich hier richtig gut.

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