Love & Mercy: Genie und Wahnsinn liegen nah beieinander

Er prägte die Musik der 60er und 70er wie kaum ein anderer seiner Generation und zählt noch heute zu den bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Die Rede ist von „Beach Boys“-Leadsänger Brian Wilson. Mit Love & Mercy (Kinostart: 11. Juni 2015) wird dem US-Amerikaner nun ein würdiges Denkmal gesetzt, das sich weniger mit dem Ruhm und Erfolg des mittlerweile 72-Jährigen beschäftigt als mit seinem bewegenden Lebensweg und seinem genialen Wahnsinn.

Brian Wilson ist allerdings nicht der Einzige, der kein Geheimnis um sein brachliegendes Seelenleben machte. Die Musik stellt für viele Musiker einen wunderbaren Filter dar, um eben genau diese Gedanken und Gefühle nach außen zu transportieren. Die nachfolgenden Musiker gelten noch heute als Paradebeispiel für den halsbrecherischen Spagat zwischen Genie und Wahnsinn.

Quelle: Studiocanal

Michael Jackson
Die Nachricht verbreitete sich weltweit innerhalb von Stunden: Michael Jackson ist tot! Der „King Of Pop“ wurde 50 Jahre alt und ging wie kein anderer in die Musikgeschichte ein. Das Ausnahmetalent mit unübertroffenen Gesangs- und Tanzeinlagen sowie umstrittener Lebensgeschichte brach zu Lebzeiten einen Rekord nach dem anderen und hinterließ mit seinem Tod eine fassungslos-trauernde Fangemeinde.

Doch mit seiner genialen Musik gingen auch diverse Schönheitsoperationen, Missbrauchsvorfälle und Medikamentenabhängigkeit einher. Aus dem damals 5-Jährigen Jungen, der mit engelsgleicher Stimme „My Girl“ trällerte, wurde ein verletzlicher, abgewrackter Popstar mit einem Nummer-1-Hit nach dem anderen. Was bleibt sind Songs wie „Thriller“ oder „Beat It“, die immer mal wieder aus den Lautsprecherboxen des Radios ertönen…

Amy Winehouse
„They tried to make me go to rehab. But I said no, no, no“. Im Juli 2011 war dann jedoch jede Hilfe zu spät. Die Stimme des Jahrzehnts, Amy Winehouse, starb an einer Alkoholvergiftung.  Man war das ewige Auf und Ab sowie ihre vollgedröhnt-verstörenden Konzertauftritte derart gewohnt, dass am Ende doch alle geschockt waren, als die Nachricht über ihren Tod verkündet wurde. Hinter der psychisch-angekratzten Fassade steckte eine Vollblutmusikern, die mit ihrem ersten grandiosen Album „Frank“ kaum Aufmerksamkeit bekam. Eine verlorene Frau, deren Talent erst nach provokativen Outfits und Songs über Drogenexzesse Gehör verschafft wurde …

Kurt Cobain

Kurt Cobain ist DAS Paradebeispiel für Musiker, die am Weltruhm zugrunde gingen. Schon seine Mutter war früh der Meinung, dass Cobain das Zeug zu einem Rockstar gehabt hätte, aber nicht bereit dafür gewesen sei. Drogenmissbrauch und der letztliche Suizid hatte dies zur Folge. In Erinnerung bleiben dabei sein wunderschön-schmerzlicher Auftritt bei „MTV Unplugged“ und seine herrlich-provokativen Antworten bei sich ewig wiederholenden Interviewfragen. Cobains Songtexte sind getränkt von philosophischen Lebensweisheiten, spiegeln allerdings auch seine Depressionen, an denen er schon seit Jugendtagen litt, wider. Seine Fans fühlten sich verstanden und Kurt Cobain wurde Stellvertreter für den Weltschmerz vieler amerikanischer Jugendlicher…

Brian Wilson

Als die Ärzte in Wilsons früher Kindheit Taubheit auf dem rechten Ohr diagnostizierten, wagte keiner auszusprechen, dass diese Krankheit ein Resultat der tyrannischen Schläge des Vaters sein könnte. Diesem Mann verdankt der heutige Komponist und ehemalige „Beach Boys“-Leadsänger Brian Wilson jedoch tragischerweise auch einen Teil seines Erfolgs, da er ihn schon früh förderte. Mit 19 Jahren komponierte Wilson seine ersten Songs, spielte in einer Band und träumte vom ganz großen Erfolg. Dieser folgte auf dem Fuße und mit ihm stieg der Drogenkonsum und der emotionale Verfall. Bis heute kämpft Brian Wilson mit den Folgen, schreibt aber weiterhin Songs und startete eine Solokarriere. Life goes on!

Quelle: Studicanal

Mit LOVE & MERCY startet am 11. Juni 2015 ein bewegendes und beeindruckendes Porträt eines Künstlers, der mit der Liebe zur Musik seiner Erkrankung den Kampf ansagte – und gewann. Der Film scheut nicht die Auseinandersetzung mit diesem schwierigen Thema, und ist deshalb ebenso schockierend wie auch mitreißend.

Zum Inhalt:

Aus seiner Feder stammen Welt-Hits wie „Good Vibrations“ und „Wouldn’t it be Nice”: Brian Wilson, Chorknabe aus Kalifornien, stürmte in den 1960er Jahren mit den „Beach Boys“ weltweit die Musikcharts. Doch der kometenhafte Aufstieg und spektakuläre Erfolg haben ihren Preis: Scheidung, Drogen und psychische Probleme führen zum Absturz des Musik-Genies. Allein durch die Unterstützung seiner Ehefrau Melinda Ledbetter gelingt ihm der Weg zurück ins Leben und schließlich das verdiente Comeback.

Regisseur Bill Pohlad, der als Produzent von preisgekrönten Filmen wie „Wild“ (2014), „12 Years A Slave“ (2013), „Tree of Life“ (2011), „Into the Wild“ (2007) oder „Brokeback Mountain“ (2007) verantwortlich zeichnet, verfilmt nun mit LOVE & MERCY die wahre Lebensgeschichte von „Beach Boys“-Mitglied Brian Wilson, seinen bahnbrechenden Aufstieg und fatalen Abstieg im Musikgeschäft des 20. Jahrhunderts. John Cusack („Maps tot he Stars“) und Paul Dano („12 Years A Slave“) brillieren als junger und erwachsener Brian Wilson, an ihrer Seite spielen Elizabeth Banks („Die Tribute von Panem“-Reihe) und Paul Giamatti („The Ides Of March – Tages des Verrat“).

Anfang April erschien mit „No Pier Pressure“ das elfte Solo-Studioalbum von Brian Wilson bei Capitol/Universal Music. Das Album wurde von Joe Thomas produziert, der den Beach Boys 2012 zur Seite stand, als die Band anlässlich ihres 50. Band-Jubiläums „That’s Why God Made The Radio“ aufnahm, das prompt auf Platz #3 der US Charts einstieg. „No Pier Pressure“ weist hochkarätige Featuring-Acts auf, wie z. B. die Beach Boys Al Jardine und David Marks, Sebu Simonian von den Capital Cities, US-Country-Star Kacey Musgraves, Alternative-Act Nate Ruess von der Band fun., Zooey Deschanel von She & Him sowie weitere renommierte Studio-Musiker.

Quelle: Studiocanal
Bildquelle: Studiocanal

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