Yoshi’s Woolly World im Test: So muss Jump & Run sein!

Er ist zurück! In seinem neuen Abenteuer Woolly World tritt Nintendos Vorzeige-Dino Yoshi aus „Marios“ Schatten und erkundet neue Level, die wirklich aussehen, als wären sie handgearbeitet. Dabei stehen ihm zahlreiche auf Stoff basierende Moves zur Verfügung, ob der kleine Dino uns mit der süßen Bonbon-Grafik überzeugen konnte, verrät euch unser Test!

Es war einmal...

Lass mal sehen..was haben Super Mario in Super Mario 3D World, Toad in Captain Toad – Treasure Tracker und natürlich Luftikus Kirby mit seinem Regenbogen-Pinsel gemeinsam? Genau! Alle gaben sich in eigenen Abenteuern auf der Wii U die Ehre. Und unser kleiner Vorzeige-Dino musste sich mit Gastauftritten zufrieden geben..Doch damit Schluss!!! In Yoshi’s Woolly World spielt Klempner Marios und Luigis treuer Gefährte endlich die Hauptrolle – und das Ganze im ungewöhnlichen Stoff-Kostüm!

Doch um was genau geht es in Yoshi’s Woolly World?

Quelle: Nintendo

Die Yoshi Familie lebte einst friedlich in ihrem Woll-Zuhause. Und während die Sonne im Yoshi-Reich das breite Filz-Lächeln aufsetzt, drehen die Wölkchen sanft an ihren Fäden. Abgesehen von einem verschollenen Knopf, welchen der Kakao-Yoshi wohl irgendwo im Woll-Nest verlegt hat, haben die Yoshis keine Probleme. Doch die Idylle wurde gestört, als der fiese Magier Kamek dort aufkreuzte. Dieser setzte nämlich wieder einmal seine böse Energie ein und verwandelte die meisten Yoshis in kleine Wollknäuel! Einige der Dinos konnten Kamek allerdings stoppen und verjagen, bevor er noch mehr Yoshis verwandeln konnte – im Gepäck hat er aber die in Wollknäuel verwandelten Yoshis. Selbstverständlich lassen die verbliebenen Yoshis das nicht ungestraft durchgehen und machen nun auf, um ihre Freunde zu retten.

Ihr habt es wahrscheinlich schon anhand des Titels und der Handlungsbeschreibung erraten: Yoshi’s Woolly World ist tatsächlich in einer Handgearbeiteten Welt, welche ganz aus Wolle gemacht ist, angesiedelt. Auch sämtliche Bewohner der Garnwelt kommen in Textiloptik daher…und das spiegelt sich natürlich auch im Gameplay wider.

Gameplay

In Yoshi’s Woolly World rennt, hüpft und fliegt Yoshi durch über 50 Level. Und wer die letzten Spiele der Yoshi-Reihe gespielt hat, der weiß recht genau, was auf ihn zukommt. Denn der kleine Dino hat seine typischen Fähigkeiten wie Flatter-Springen, das Verschlucken von Gegner oder oder das Werfen von Items verfügt. Doch aufgepasst! Diese sind voll und ganz an die Textiloptik der Welt angepasst. Sobald Yoshi einen Gegner herunter schluckt, kommt dieser als Wollei wieder heraus. So kann Yoshi eine ganze Sammlung an Knolleiern unterschiedlicher Größe hinter sich herziehen und bei Bedarf damit zielen und werfen, um Gegner, die sich ihm in den Weg stellen, auszuschalten oder beispielsweise einen Schalter zu betätigen. Die Wolleier begleiten euch bei eurer Reise auf Schritt und Tritt. Das heißt: Springt ihr, springen sie, stürzt ihr in den Abgrund, dann fallen eure Eier mit euch. Doch die Entwickler haben sich bei Woolly World mehr einfallen lassen! So könnt ihr bissigen Piranha-Pflanzen einen selbstgehäkelten Maulkorb anlegen und anderen Widersachern kurzerhand den Gar aus machen. Aber auch neue Abschnitte müsst ihr durch den Wollnäuel-Wurf freilegen. Dadurch enstehen in null Komma nichts neue Plattformen aus Wolle. Auch versteckte Fragezeichen-Wolken lassen sich mit den Geschossen aktivieren, wodurch klingelnde Edelsteine oder Türen zu Geheimräumen erscheinen. Übrigens gibt es Wollknäuel auch aus Wollkörben, die überall in der Welt verteilt sind.

Quelle: Nintendo

Neben den ganzen Gegnern, die Yoshi verschlucken kann, hat er ebenfalls die Möglichkeit noch eine ganze Reihe weiterer Objekte herunter zu schlucken und sie erneut zu werfen, so beispielsweise bei Bomben oder Wassermelonen – letzteres ist geeignet um Gegner zielsicher mit Kernen abzuschießen.

Der Clou an der ganzen Sache sind jedoch die vielen Wollmechanismen. Stoßt man also auf eine besonders weich gestrickte Wand, kann man sie ein ganzes Stück nach hinten verschieben. Dahinter verbirgt sich manchmal eines der entführten Dinos oder eine Gänseblume. Sobald ihr mit dem Level durch seid, wird in der Endabrechnung angezeigt, ob ihr erfolgreich genug wart und alles eingesackt habt, falls nicht, könnt ihr das Level jederzeit wiederholen.

Ebenfalls genial zum Suchen nach Geheimgängen ist das Aufribbeln mit der Zunge: Sobald Yoshi zuschnappt, verspeist er komplette Wollwände, die sich danach als extragroße Geschosskugel wiederverwerten lassen.

Sicher fragt ihr euch schon, was man dieses Mal mit den amiibos freischalten kann, denn gleichzeitig mit Yoshi’s Woolly World erschienen auch besondere Woll-Amiibos, in den Farben Rosa, Grün und Hellblau, die den Yoshis im Spiel besondere Kräfte verleihen. So bekommen wir beispielsweise einen zusätzlichen Yoshi, welcher uns im Level wie ein Schatten folgt, auch gibt es je nach Farbe neue Muster für den kleinen Dino. Übrigens: In Yoshi’s Woolly World sind die Woll-Amiibos zwar nirgends einsetzbar außer im Spiel, trotzdem waren sie bereits vor Erscheinen des Spiels in allen Varianten ausverkauft.

Quelle: Nintendo

Wenn ihr bereits amiibos aus Mario Party 10 oder Super Smash Bros habt, könnt ihr auch diesen einsetzen. Der normale Yoshi verleiht euch ebenfalls die Doppelyoshi-Fähigkeit. Mit serienfremden amiibos könnt ihr indes besondere Outfits freischalten. Habt ihr dann Mario, verwandelt sich unser Dino in einen schnurrbärtigen Klempner-Yoshi, mit Link bekommt Yoshi eine grüne Tunika.

Hin und wieder habt ihr auch die Möglichkeit euch in eine andere Gestalt zu verwandeln. Das funktioniert immer nur dann, wenn ihr durch eine Zaubertür schlüpft – dahinter bestreitet ihr eine Bonus Mission. Seid ihr erfolgreich, verwandelt ihr euch z.B. in einen Schirm, und könnt durch die Lüfte schweben. Auch verwandelt sich unser knuffel Dino auch mal zum Motorrad, mit dem man dann zum Ziel rasen kann oder einen Wühler verwandeln, der sich durch Hindernisse gräbt. Wolltet ihr schon immer mal Godzilla spielen? Tja dann kommt eure Chance! Hinter einer der Zaubertüren wird Yoshi nämlich sozusagen zum Godzilla – er wird riesig und kann alle Hindernisse auf seinem Weg einfach zerstampfen.

Was den Schwierigkeitsgrad angeht, stehen euch zwei zur Wahl: Klassik und Entspannt. Im Klassik-Modus erwartet dich das typische Jump’n’Run-Feeling. Auch gibt es in Schwierigkeitsgrad Klassik Passagen, an denen man etwas zu knabbern hat. Im Entspannt-Modus geht es auch recht entspannt zu. So bekommt Yoshi einige Hilfe in den Level um alles leichter zu bestreiten.

So ist Yoshi z.B. mit einem Paar Flügel ausgestattet, mit denen er in der Luft schweben kann, und hat zudem mehr Energie-Herzen. Wer dennoch Schwierigkeiten hat, bekommt nach fünf Versuchen in einem Level ein Unbesiegbarkeits-Ei, das vor Angriffen der Gegner schützt.

Koop

Zu aller Freude können wir wie in den vorherigen Teilen auch wieder mit einem Freund zusammen spielen. Dabei ist der Koop-Modus nicht so, dass bestimmte Bereiche wie bei Sonys LittleBigPlanet nur zu zweit zu schaffen sind – am Spaßfaktor ändert dies jedoch nichts. Man kann also zusammenarbeiten, sich gegenseitig unterstützen, um Edelsteine und versteckte Items zu erreichen. Oder aber auch eine Art Duell anfechten und schauen, wer den Koop-Partner als Erstes in typischer Yoshi-Manier schlucken und in einen Abgrund feuern kann. Meiner Meinung nach ist beides sehr unterhaltsam, letzteres zerstört wahrscheinlich die ein oder andere Freundschaft 😉

Grafik & Sound

Nun zur Grafik: Und lasst mich eins vorweg klarstellen, zu sagen, dass Yoshi’s Woolly World nicht hübsch wäre, wäre eine komplette Lüge. Selbstverständlich möchte ich nicht übertreiben, aber Woolly World ist nicht einfach nur schön. Unglaublich, wie detailliert diese Welt aus Wolle geworden ist. Haltet einen Moment inne und schaut euch die Bäume, Pflanzen, Sanddünen, Lavaströme, Shy Guys, Kettenhunde oder die Yoshis selbst an, denn einfach alles ist aus Stoff, und dieses Mal sogar in 3D und lauscht den fröhlichen Melodien, die dazu erklingen.

Quelle: Nintendo

Ein mega gutes Gefühl kriegt man auch in Sachen Musik. Mal erkunden wir zu geheimnisvoller Musik eine alte Pyramide mit Pharao-Zombies, ein anderes Mal tragen mich sanfte Klänge durch die Wolken-Welten. Aber was es mir ganz besonders angetan hat sind die Sound-Effekte, selbst besiegte Gegner klingen einfach nur süß. So wirklich außergewöhnlich ist der Soundtrack zwar nicht, aber er fügt sich in jeder Hinsicht wunderbar in Optik und Gameplay ein.

Fazit

Als ich Yoshi’s Woolly World angefangen habe zu spielen, wurde mir richtig warm ums Herz. Die Hintergründe sind einfach so putzig, so zum dahinschmelzen schön. Die Krone setzt aber das Gequietsche von Yoshi und die Animationen auf. 

Schade, dass die ersten anderthalb Welten kaum spielerischen Reiz boten. Gerade für das Entwicklertem Good-Feel, welche das herrlich verspielte Kirby und das magische Garn gemacht haben, ist das natürlich einfach schade. Denn es ist kein Highlight über Abgründe zu springen oder mit Eiern auf Fragezeichen zu werfen, das habe ich bei Yoshi’s Island vor über zehn Jahren getan.

Ab der zweiten Welt geht es dann los! Denn dann kann man förmlich spüren, wie die Kreativität zunimmt und sich die Ideen in das Spiel hineinkämpfen. Und spätestens dann, wenn man auf dem bekannten Plüschhund Schnuffel reitet, ist man schlicht und einfach verliebt in dieses Spiel.

Good

  • jedes Level besitzt eigenes Thema
  • spaßiger Koop-Modus
  • präzise Steuerung
  • tolle Bonbon-Grafik

Bad

  • Bossgegner zu einfach
  • kein Online-Modus
  • Mitspieler kann nur vor dem Level beitreten
9

Hervorragend

Lieblings-Genre: Shooter, Horror || Bei Fragen, Anregungen oder Wünschen, schreibt mir an oe@gamersplatform.de

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