Magnetic: Cage Closed – Das Review zum Magnet Puzzler

Frusttoleranz ist von Vorteil

Ich erwähnte eben, dass die Rätsel teilweise simpel sind, was einerseits schade ist, aber das nicht der Knackpunkt am Gameplay sei. Es gibt meines erachtens nach drei Punkte, die dabei stören.

Zum einem ist eure Magnetkanone immer aktiv sobald ihr sie besitzt, nicht erst wenn ihr einen Knopf drückt. Standardmäßig ist dabei dann die Wegstoß-Fähigkeit aktiv. Wenn man nun irgendwo gerade eine Kiste abgestellt hat kann es sein, dass diese nicht auf ihrem Platz bleibt, da ihr den „Ansaug“-Button loslasst, die Waffe sofort umspringt und die Kiste wieder vom Schalter wegdrückt. Dieses ist dann natürlich besonders nervig bei einigen Sprungpassagen oder Laufwegen, wo dann Platten sind die euch dann wegstoßen, wenn ihr das Fadenkreuz auf diese richtet. Eine optionale Wahl, dass die Kanone nur bei gedrücktem Knopf aktiv ist wäre schön gewesen.

Auch hier geht es heiß her dank Flammenwerfer
Quelle: Gambitious Digital Entertainment

Zweites Problem gibt es beim Werfen. Zum einen ist mir manchmal unklar wie die Kurvenbahn beim Wegschleudern verläuft, da manchmal nur Milimeter den Unterschied machen, ob diese gerade oder Bogenförmig verläuft. Dies mag noch anhand der Physik nachvollziehbar sein, je nachdem welchen Punkt man der Kiste gerade bestrahlt. Nervig hingegen ist jedoch, dass das Fadenkreuz verdeckt wird, sobald ihr die Kiste an euch rangezogen habt und damit auch der Bildausschnitt kleiner wird. Ein genaues Werfen gelingt da eher nur durch Üben oder Trial and Error.

Zuletzt etwas, was zumindest bei mir für Frust sorgte. Wie gesagt sind die Rätsel relativ fix zu lösen und das eigentlich Problem finde ich ist eher, dass in dem Puzzler eine große Portion Jump’n Run steckt. Oftmals sind präzise Sprünge notwendig um die verschiedenen Plattformen zu erreichen. Wenn man dann in eine Falle gerät und stirbt, was manchmal  nur durch gefühlte Milimeter den Unterschied macht, ist das anfangs zu verschmerzen, aber nach dem 5. Mal kommt man doch in Rage.

Gerade das Sterben ist auch ein bisschen gemein. Denn ihr werdet jedesmal an den Kammeranfang zurückgesetzt und dürft alles nochmal wiederholen. In einigen Prüfungen hatte ich dann wirklich die Schnauze voll und musste zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen. Vor allem schmerzt das, da es keine Lebensregeneration bei bestimmten Sachen gibt. Z.B. wenn ihr in Chlorgas fallt, könnt ihr oft schnell wieder raus, aber die gesamt Zeit, wie lange ihr drin bleiben könnt, wird nicht zurückgesetzt. Solltet ihr dann das nächste Mal reinfallen, seid ihr vielleicht sofort tot.

Die allseits bekannte Unity Engine

Quelle: Gambitious Digital Entertainment

Gar nicht neu, aber auch gar nicht schlimm, ist die Nutzung der Unity Engine als Grafikgerüst. Das Spiel sieht auf einem PC durchaus okay aus. Andererseits muss man auch sagen, dass es natürlich nicht viel unterschiedliche Grafiken gibt. Die Grundfarben der Wände sind meist grau-grün und wirken daher beklemmend. Dies passt natürlich zur Situation der Gefangenen.

Man trifft jedoch aber auch auf immer wiederkehrende Elemente, da zur Erstellung der Levels auch nur zwei Handvoll gebraucht wurden. Zwölf verschiedene Flammenwerferfallen braucht man eben nicht. Häßlich ist das Spiel dabei nicht, aber auch kein herausragendes Produkt. Es nutzt halt eine Engine, die möglichst gut laufen soll und auch auf andere Plattformen portierbar ist. So gab es aber keine Kanten oder anderen grafischen Aussetzer, schöpft aber das Potential nicht aus. Gerade in den Zellen sieht man relative Tristheit und matschige Texturen bei Waschbecken und Co, die aber in den Kammerübergängen und in diesen besser aussehen.

Dennoch hätte man sich ein wenig mehr Abwechslung gewünscht, denn jeder Kammerübergang sieht genauso aus wie der vorherige, jedes Level erinnert teilweise an den anderen Raum, nur mit anders platzierten Wänden und Fallen und Aufgaben.

Gerade der Ladevorgang zwischen den Leveln fällt dabei unangenehm auf, da wir dafür immer in eine sogenannte Transportkammer einsteigen müssen, die aus einem Abfallcontainer gebaut wurde, wie der Wärter uns erzählt. Sobald wir in der Kammer dann sind, fährt diese auch los und wir warten und stehen dumm rum, ca 30-40 Sekunden. Da die Kammer auch so gar nicht eingerichtet ist mit Objekten, das man sich wenigstens umschauen könnte, ist dieser Übergang relativ langweilig, da auch etwaigige Erzählungen der unsichtbaren Überwacher einen nicht interessieren.

Dein Freund die Box
Quelle: Gambitious Digital Entertainment

Sound gibt es ja auch noch

Zum musikalischen Klang brauche ich eigentlich nicht viel zu erzählen. Dieser ist soweit in Ordnung und wirkt dabei teilweise sehr melodisch und lässt sich nicht klar einem Stil zu ordnen. Dabei ist sie aber recht passend und weckt oft das beklemmende Gefühl, dass man in dieser Situation wohl verspüren dürfte.

Sehr schön sind aber die Soundeffekte wie die Teslaspulen, die richtig elektrisierend klingen, oder auch die Rotation der Magnetkanone. Die Synchronisation des Titels ist rein englisch, wobei es aber deutsche Untertitel gibt. Die Sprecher machen auch soweit ihre Arbeit gut und ich kaufe Ihnen den bösen Wärter und die Psychologin ab.  

Fazit

Ich tue mich ein wenig schwer mit Magnetic: Cage Closed. Zwar mochte ich die Portal Reihe und hatte auch schon länger kein Puzzler mehr gespielt, war aber doch eher enttäuscht von dem Titel. Während ich in dem einen Spiel teilweise echt lange überlegen musste, wie etwas funktioniert, fand ich war es hier das Gegenteil. Auf die Lösung kam man sehr schnell, an der Umsetzung dieser haperte es jedoch, da die Bedienung mit der Magnetkanone nicht gerade einfach ist. Sicherlich ist es logisch, dass ich nicht immer gerade Strecken hinbekomme wenn ich etwas wegstoße, da ich keinen Repulsor habe, aber es verkomplizierte die Sache oft unnötig. Auch dass die Geschichte mich so komplett kalt ließ, aber auch erst gar nicht wirklich versuchte mich neugierig zu machen war etwas, was ich sehr schade fand, da Potential vorhanden gewesen wäre. Dennoch kann ich Gamern, die auf das Genre stehen und die einen gewisse Frusttoleranz haben, das Spiel nahe legen. Denn für einen günstigen Preis, bekommt man einige Stunden Spielzeit und kann vielleicht auch seine Wut abreagieren. Wirklich eingezogen hat mich das Spielprinzip nicht, auf Grund der erwähnten Makel im Test, dennoch ein nettes Spiel für zwischendurch.

Inhaltsverzeichnis

Good

  • Gute Physik Nutzung
  • Magnetismus als neues Spielsetting

Bad

  • Rätsel oft zu einfach
  • Fummelige Sprungeinlagen
  • Handhabung der Magnetkanone nicht ganz einfach
  • Story nicht spannend
7.2

Gut

Gamer aus Leidenschaft, Nerd aus Liebe, Liebhaber aller Konsolen Bei Fragen, Anregungen, Wünschen oder einfach Small Talk schreibt mir an sascha.mensfeld@gamersplatform.de

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