Einfach und überall – wie Gaming mit Switch, Stadia und Co. die Wohnzimmer verlässt

Vielleicht hat die Nintendo Switch es vorgemacht, vielleicht hat sie auch einfach nur den Nerv der Zeit getroffen. Die jungen Gamer/innen, die in der Werbung einfach die Konsole entnehmen und unterwegs, im Park oder einfach auf dem Sofa weiter spielen, das ist einer der Gaming Trends 2019 schlechthin. Statt auf Konsole oder PC zu spielen, kommen die Games in Zukunft ganz einfach mit.
Auch PlayStation und Xbox wollen künftig mobil machen und dann wäre da natürlich noch Googles Stadia. Was bringt die Zukunft des mobilen Gamings also?

Schluss mit Candycrush und Co. – AAA-Titel kommen aufs Smartphone

Mobile Gaming hat für viele Spieler immer noch einen bitteren Nebengeschmack. Und auch wenn die Industrie hinter den Smartphone Games sich größte Mühe gibt, ihr Stigma abzuschütteln, kommen diese Titel einfach nicht an vollwertige Spieleerlebnisse heran.
„Breath of the Wild“ auf der Switch hat den Geist dabei vielleicht aus der Flasche gelassen, denn das Zelda-Spiel hat gezeigt, dass atemberaubende Titel mit Spieltiefe auch auf einem kleinen Screen in der Hand begeistern können.
Während Microsoft aber nie Interesse an Handhelds hatte und Sony die Vita kürzlich einstellte, hat doch eigentlich jeder Gamer den perfekten Screen in seiner Tasche. Da liegt es natürlich nahe, dass Sony, Microsoft und auch Google nicht erst Hardware entwickeln, sondern die volle Power ihrer Konsolen (bzw. Server) einfach aufs Telefon streamen.
PlayStation Remote Play zeigt bereits sehr gut, dass das auch mit vereinfachter Steuerung auf dem Touchscreen funktionieren kann. Wobei die Anbindung an den Controller via Bluetooth natürlich nach wie vor die beste Lösung ist. Google scheint mit Stadia den Controller ja auch ins Zentrum der technischen Funktionalität zu rücken.
Denn während Xbox One und PlayStation 4 bei den aktuellen Angeboten artig daheim ihre Arbeit verrichten, werden die Inhalte einfach aufs Telefon gestreamt. Google aber setzt auf eine Server-Infrastruktur. Die erledigt die Rechenarbeit und die Games werden wie Filme gestreamt.
Ganz neu ist das nicht, auf diese Art und Weise kam etwa „Assassin’s Creed: Odyssee“ auf die Switch (zumindest in Japan). Doch Google besitzt auch den technischen Hintergrund, das technisch umsetzen zu können.
Moderne Smartphones bieten Displays jenseits der Full-HD-Auflösung und lassen sich leicht an den Controller klemmen. Noch besser funktioniert das natürlich mit einem Tablet. Um viel zusätzliche Hardware müssen Spieler, die viel unterwegs sind, sich also künftig nicht kümmern. Mehr Geld also für passende Gaming Fanartikel gibt es bei EMP – ideal für alle, die ganz deutlich zeigen wollen, für welche Konsole und welche Spiele ihr Herz schlägt.
Zumindest in Deutschland hat das Streaming aber noch einen deutlichen Haken: der Netzausbau. In Großstädten und im WLAN ist das Zocken mit Smartphone oder Tablet und Controller kein Problem, aber wo das Netz schlechter wird, leidet auch der Spielspaß. In den nächsten Jahren wird da die Nintendo Switch in Bus und Bahn die Nase vorn haben.

Mobiler spielen – der erste Schritt zum Streaming?

Das alles scheint natürlich nur Teil einer Entwicklung zu sein, die wir auch in der Xbox Live Arcade oder bei PlayStation Now beobachten. Eine Art Netflix für Spiele wird es auch in absehbarer Zeit nicht geben. Aber wenn bald schon Konsole oder PC nur noch zum Sendemasten werden oder sogar gar nicht mehr vonnöten sind, ist zumindest der erste Schritt zu Spielen im Streamingdienst getan.

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