Assassins Creed – Gut Ding will Weile haben!

assassins creed

Quelle: Ubisoft

Erinnert ihr euch noch an 2007, als Ubisoft Assassins Creed veröffentlichte? Als der Barkeeper Desmond Miles von Abstergo Industries entführt und einem Verfahren unterworfen wird, in welchem er mit einem Animus die genetischen Erinnerungen seines Ahnen Altaïr Ibn-La’Ahad, einem Assassinen aus dem fernen Land während des dritten Kreuzzuges durchleben soll. Das Ganze geschieht nur aus einem Grund: Abstergo war auf der Suche nach den restlichen Teilen des Edensplitters um die Gedanken jedes Lebewesens beeinflussen zu können. 

Ich weiß heute noch wie faszinierend und hypnotisiert ich vom Spiel war. wie Detailreich die Geschichte war, und wie viele „bekannte“ Gesichter man sah. Die ganzen KI’s und all die verschiedenen Kulturen mit ihren Sprachen. 

Mit Ezio Auditore da Firenze in Assassins Creed II, Brotherhood und Revelations wurde die Geschichte sogar noch besser. Und alles was danach folgte, und da werden mir wohl die meisten Recht geben, war total daneben..einfach enttäuschend. Nach Desmonds Tod gab es einfach keinen Protagonisten aus der Gegenwart, keinen mit einer wirklichen Geschichte. Man war einfach einer von vielen und lag im Animus. Mit Unity fiel Ubisoft dann richtig auf die Nase, Spieler schrieen und protestierten über die ganzen Fehler im Spiel. Weil die Verkaufszahlen immer weiter zurück gingen, entschied sich Ubisoft 2016 erstmals, sich mehr Zeit für die Entwicklung eines neuen Teils zu lassen und veröffentlichte keinen neuen Ableger. Doch welche Schwächen muss der Entwickler für die Zukunft beheben um erneut gefeiert zu werden?

Assassins Creed ist eine jener Titel, welchen vorgeworfen wird die Kuh zu melken bis sie keine Milch mehr gibt. Und meiner Ansicht nach haben diese Argumente ihre Berechtigung. Denn seit dem ersten Teil der Reihe gibt es keine grundlegenden Veränderungen, außerdem erschien der ein neuer Teil des Titels mit Ausnahme 2016 jedes Jahr. 2014 wurden sogar zwei teile vorgestellt, um sowohl die alte als auch die neue Konsolengeneration abzudecken. Zusätzlich wurden weitere Ableger für Smartphones, Handhelds und DLC Inhalte geliefert. Dadurch bleibt dem Entwicklerteam gerade einmal einige Monate um die geschichtlichen Hintergründe für den Titel zu recherchieren um anschließend die Spielwelt mit den historischen Gebäuden detailgetreu nachzubilden. Aus diesem Grund werden immer mehr Tochterstudios Teil des Spiels und entwickeln verteilt auf der ganzen Welt über große Distanzen hinweg einige Teile des Spiels. Kennt ihr den Spruch: Zu viele Köche verderben den Brei?

Gott sei Dank, bemüht sich Ubisoft nun, nicht jedes Jahr ein Spiel rauszubringen. Denn nach Unity war dieser Schritt echt nötig. Große Blockbuster Titel können eben nicht über Nacht entstehen! Ein Spiel muss gut recherchiert, fertig programmiert und ausreichend getestet werden. Ich gebe Ubisoft nicht die alleinige Schuld an der Misere. Wir Spieler verlangen immer größere und bessere Spiele. Wir verlangen, dass ein Spiel zum angekündigten Zeitpunkt erscheint, passiert dies nicht, fangen wir an lauthals zu schreien und zu meckern. Und wenn die Entwickler gezwungen werden ein halb fertiges Spiel zu veröffentlichen, welches von Bugs überladen ist, schreien wir ebenfalls rum. Mit der Tatsache, dass Ubisoft nun nicht jedes Jahr ein neues Spiel herausbringt, gehen sie stark in die richtige Richtung.

Das Hauptproblem von Assassins Creed ist das Gameplay. Diese haben sich seit Beginn der Reihe nur geringfügig verändert und bieten kaum neue Funktionen. Klar sind die Parkour-Elemente das Herz des Spiels, jedoch wollen Spieler endlich eine grundlegende Veränderung. Es kann nicht sein, dass das Kampfsystem seit Beginn der Serie immer noch gleich ist, dass der Spieler nacheinander alle Gegner töten, weglaufen und sich verstecken muss bis die Luft rein ist. Wie wäre es, wenn man gezwungen wird, im Schatten zu töten? Schließlich ist man Assassine und diese meiden für gewöhnlich eigentlich das Licht. Vielleicht baut Ubisoft für den kommenden Ableger mehr Stealth-Komponenten innerhalb der Hauptstorymissionen ein. 

Ein weiterer Punkt ist die Qualität der Handlung. Was zur Hölle habt ihr euch dabei gedacht nach Desmond umzubringen aber für keinen Nachfolger zu sorgen? Die Teile nach Desmond und Ezio wirken dadurch nicht vollständig. Auch geschichtliche Hintergründe wurden unzureichend erklärt oder einfach als Leseabschnitt in die Datenbank verbannt. Generell bekommen die Templer beispielsweise zu wenig Aufmerksamkeit. Sie wollen die Edensplitter und die Menschen kontrollieren und weiter? Was sind die Beweggründe der Templer, ihrer Ressource, ihrer Organisation, ihrer Technik? Zwar wurden in Assassins Creed III und Assassin’s Creed Rouge gute Ansätze gebracht um mehr über die Templer zu erfahren und mehr zu verstehen, aber das gelbe vom Ei war es trotzdem nicht. Dann der Edensplitter beziehungsweise der Edenapfel: In den ersten Teilen hat noch alles zusammengepasst. Die Splitter wurden nach und nach stimmig ins Spiel integriert. Mittlerweile werden sie entweder direkt zu Beginn des Spiels verwendet oder tauchen einfach ohne jede große Andeutung zum Finale auf. Vielleicht sollten sich die Entwickler mehr Zeit nehmen, um mit den Splittern nicht ins Haus zu fallen. Immerhin sind die Edensplitter ein zusammenhängender Punkt aller Teile.

Was mir persönlich sehr wichtig ist: Statt unzählige Nebenmissionen anzubieten, die sich immer gleich spielen und wiederholen, könnten die Entwickler abseits der Handlung Figuren ins Leben erwecken, die ihre eigene Geschichte erzählen. Das würde zum einen die Karte übersichtlicher gestalten und zum anderen würden man nicht ständig Templer verfolgen und töten weil sie nunmal Templer sind.

Schlussendlich bleibt zu sagen, dass Ubisoft noch einen weiten Weg vor sich hat. Vielleicht bringt die kleine Auszeit ja was, ich persönlich freue mich nach wie vor wie ein kleines Kind auf den nächsten teil der Reihe und hoffe inständig, dass Ubisoft uns endlich das feudale Japan liefern wird. 

Lieblings-Genre: Shooter, Horror || Bei Fragen, Anregungen oder Wünschen, schreibt mir an oe@gamersplatform.de

1 Comment

  1. Na ja ich werde nicht jünger und will endlich wieder ein neues Assassins Creed. Ich fand einige Teile nach Assassins Creed 3 so wie das Coole Black Flag selbst Unity ganz gut. Gerade Black Flag war mal was anderes als das übliche. Auch die Story in Abstergo war interessant. Was die Bugs angeht da hatte ich nie so das Problem auf der One. Andere große Games für die neuen Konsolen blieben auch nicht verschont. Viel schlimmer finde ich Star Wars Battlefront ein halbes Game zum vollem Preis. Aber es stimmt wir Gamer verlangen zu viel am besten soll die reale Welt in einem Game virtuell erscheinen. Es gab Zeiten da war man mit einer PS2 Grafik voll zufrieden. Ich bin ein großer Fan aller Hauptgames von Assassins Creed und hoffe auf ein neues Abenteuer. Nur bitte kein Japan Setting. Ich hasse diesen Samurai Mist.

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