Lohnt sich der Havoc DLC für CoD: Advanced Warfare? Erfahrt es in unserem Test!

Quelle: Sledgahammer Games/ Activision

Es ist so weit. Die Jungs von Sledgehammer Games schicken den ersten DLC für Call of Duty: Advanced Warfare unter das Volk. Das „Havoc“ getaufte Pack enthält vier Multiplayer-Maps, sowie den Exo-Zombies-Modus  und eine neue Waffe. Ob sich aber die 14,49€ für den DLC lohnen? Die folgenden Zeilen dürften euch die Kaufentscheidung erleichtern. 

 

Neuer Schwung 

Obligatorisch erhält man wieder vier Maps in dem Pack. Jedoch sind diese neu designt und stellen somit kein Remake dar. Aber eins nach dem anderen. Beginnen wir mit der Map „Drive“. Hier werden wir in die Höhen der Rocky Mountains versetzt und schießen uns innerhalb eines Skiorts die Füße warm. Im dichten Schneefall setzen sich die Holzhütten und kleinen Shops toll in die Szene und man darf sich definitiv auf eine der sympathischsten Maps freuen. Doch der Eindruck täuscht, denn hier geht es sehr heiß her. Während in den weitläufigeren Außenarealen oftmals gerne Scharfschützen ihr Unwesen treiben, finden in der Mitte hitzige Gefechte statt. Die engen Gassen, vielen Shops und begehbaren Hütten bieten viele Deckungsmöglichkeiten. Das in der Werbung beworbene Karussell in der Mitte der Map ist nett, aber reißt wirklich keinen mehr vom Hocker. Viel mehr begeistert hat mich der Aufbau der Map und ihr Charme.

Quelle: Sledgehammer Games/ Activision

Während viele Maps der Vollversion sehr ähnlich aufgebaut und enorm auf Vertikalität getrimmt sind, musste ich bei „Drive“ eher an die Maps der Modern Warfare Serie denken. Denn der Mix aus Thematik, sowie der Balance aus kleinen Arealen mit Deckungsmöglichkeiten und langgezogenen, freieren Abschnitten, unterscheidet sich deutlich von der Machart der Standard-Maps in Advanced Warfare. Auch wurde „Drive“ so gestaltet, dass das Sprung-Feature mehr Tiefe bekommt, da die höher gelegenen Plattformen nicht willkürlich gesetzt erscheinen, nur um die Funktionen so fördern. Daher überraschte mich die winterliche Karte in allen Belangen und stellt für mich sogar eine der besten DLC Karten der letzten Teile dar. Die selten anrollenden Lawinen, die die Map dynamisch machen soll, ist jedoch nicht mehr als ein nettes Ereignis. Ein ebenfalls sehr verrücktes Abenteuer dürftet ihr auf „Sideshow“ erleben. Auch hier musste ich an die Modern Warfare Maps denken. Zwar ist hier der Aufbau deutlich simpler gehalten, beweist aber wieder einmal: Manchmal ist weniger mehr! „Sideshow“ ist sehr offen und trennt sich nicht groß in andere Bereiche auf. Auch hier laden an den Enden höher platzierte Gebäude zum Gebrauch der Scharfschützengewehre ein. Jedoch bietet das offene Areal viele Deckungsmöglichkeiten, sodass auch die Sturmsoldaten unter euch an die Scharfschützen heran pirschen können, was dem Balancing sehr zugute kommt. Das wüstenähnliche Gebiet wird zudem von einer haushohen Clown-Statue geziert, welche hin und wieder farbige Bomben abwirft. Diese können die Spieler einsammeln und zu ihrem Vorteil nutzen. Wie aber bereits die Lawinen in „Drive“, ist dies nur  ein nettes Gimmick und bereichert die Map nicht sonderlich. Gut ist „Sideshow“ aber definitiv und überzeugt durch schlichte, aber spaßige Level-Architektur. 

 

Immerhin solide

„Core“ dagegen wirkt sehr verlassen. Kein Wunder, denn hier kämpft ihr in zwischen den Trümmern eines Fusionskraftwerks in der Wüste Gobi. Dabei teilt sich die Karte in ein weitläufiges Außenareal auf, welches den Kern der Map mit vielen Tunneln verbindet. Leider sind die so verwinkelt und verstrickt, dass man nur selten einem Gegner über den Weg läuft.  „Core“ zeigt daher zu wenig Struktur, um wirklich gut zu funktionieren. Die Leere des Szenarios spiegelt sich somit auch in der Art wieder, wie auf dieser Karte gespielt wird. Dementsprechend bin ich etwas enttäuscht von der Map. Auch die spezielle Abschussserie der Map, dass ihr Kontaminierungsdrohnen beordern könnt, ist nur ein nettes Gimmick.

Quelle: Sledgehammer Games/ Activision

„Urban“ ist die letzte der vier Maps und versetzt euch in eine futuristische Innenstadt und bindet sich somit optisch, wie spielerisch an die Standard-Maps aus Advanced Warfare. Leider fehlt der Karte dadurch die Einzigartigkeit und ein Alleinstellungsmerkmal. Doch fast hätte ich gedacht, die Entwickler hätten ein solches integriert, als ich plötzlich Hovercrafts entdeckt habe. In der Hoffnung, Call of Duty würde nach etlichen Jahren wieder Fahrzeuge in den Multiplayer einbauen, bin ich wild um das Gerät herumgelaufen, um dann enttäuscht zu werden, dass es nur dekorativen Wert hat. Und warum, liebe Entwickler, warum habt ihr nicht die Initiative ergriffen, und Hovercrafts in die Map als interaktives Fahrzeug eingebunden? Es hätte die Map und den DLC enorm bereichert. Nett: Zwischendurch schließen und öffnen sich Schutztüren, weswegen man schnell reagieren und andere Wege finde muss. So hinterlassen die Maps insgesamt einen soliden Eindruck, positiv überraschen konnten jedoch nur „Drive“ und „Sideshow“, während die anderen Maps eher „nur“ durchschnittliche Kost bieten. Aber damit sind wir ja noch nicht am Ende.  

Die AE4 ist nämlich die neue zusätzliche Waffe. Das besondere: Die Knarre setzt auf Energietechnik und braucht daher keine Munition. Die Schüsse sind damit sehr kraftvoll und es genügen wenige davon, um den Gegner zur Strecke zu bringen. Perfekt ist die Waffe damit dennoch nicht. Auch die Energieschüsse nehmen die Gegner auf der Karte wahr, die Wumme überhitzt nach zu vielen Schüssen und die Schussrate ist sehr gering, weswegen ihr besonders präzise arbeiten müsst. Aber einen verdienten Platz wird die AE4 sicher in vielen erstellten Klassen finden, denn Einzigartigkeit hat sie definitiv und nützlich ist sie ebenfalls. 

 

Black Ops Extreme -Mode

Aber kommen wir zum Fan-Favorit, den Exo-Zombie Modus. Viele Spieler beklagten noch, dass die Zombies im Überlebensmodus nur einen kurzen Gastauftritt hatten. Mit dem neuen Modus ändert sich das. Wer aber gedacht hat, Exo-Zombies sei wie der Überlebensmodus auf den Multiplayer-Maps nur mit Zombies, der liegt falsch. Er koppelt sich komplett von anderen Modi ab und bringt euch neue Chararktere, eine neue Map und andere Aufrüstungsoptionen als der Überlebensmodus. So verschlägt es euch in ein Atlas-Komplex, indem ihr einen von vier neuen Charakteren spielt. Wie auch im Falle Spacey’s wurden auch hier wieder eine Reihe von Hollywood Stars angeheuert.

Quelle: Sledgehammer Games/ Activision Quelle: Sledgehammer Games/ Activision

So sind etwa John Malkovich (Les Misérable, Transformer 3, Beowulf), Rose McGowan (Charmed-Zauberhafte Hexen), Bill Paxton (Terminator, Titanic, 2 Guns) und sogar John Bernthal (The Walking Dead) als Darsteller der Figuren Oz, Lilith, Mr. Kahn und Decker an Board. Eine allzu große Geschichte dürft ihr allerdings nicht erwarten. Ein Forschungslabor von Atlas züchtete nämlich die Zombies heran, was im Hauptspiel schon in einem Raum zu erahnen war, und dieses Experiment geht schief und die vier Gefährten sind einfach zur falschen Zeit am falschen Ort und müssen sich auf der eigens entworfenen Map „Outbreak“ durch Zombie Horden ballern. Dies erinnert an den Zombie-Modus von Black Ops. Auch hier erhaltet ihr Währung für das Erreichen der nächsten Welle und für das Abschießen von Zombies. In Teamarbeit müsst ihr euch immer weiter in den Komplex voran arbeiten, könnt das Geld in Fallen investieren, die die Untoten für einige Zeit von euch fern halten, und schafft euch neue Waffen an, die verteilt an bestimmten Orten der Map zu erwerben sind.

Quelle: Sledgehammer Games/ Activision

In einem Raum könnt ihr sogar den Exo-Anzug an euch schmiegen, der im späteren Verlauf auch sinnvoll ist. Während anfangs der typische, langsame Zombie noch ein einfacher Gegner sein mag, machen euch später untote Hunde und Zombies in Exo-Anzügen die Hölle heiß. Das dürfte die Fans der schwierigeren Games freuen, denn Exo-Zombies ist deutlich schwieriger als die Black Ops Teile und auch deutlich schwieriger als die Alien-Jagd in Ghosts. Spaß macht es aber trotzdem. Schade ist dennoch, dass man nicht eine eigenständige Geschichte und ein klar erreichbares Ziel vorgibt und nicht aus dem Labor flüchten kann. Zudem könnte ich wetten, dass wir im nächsten DLC eine neue Map für diesen Modus sehen werden. 

 

Fazit: 

Mit Call of Duty ist das so eine Sache. Fans werden blind zum Havoc-DLC greifen, Hasser, werden nicht mal wissen, dass einer erhältlich ist, und wenn doch, dann wollen sie es nicht wissen. Und dann gibt es dazwischen doch tatsächlich diese Menschen die noch unschlüssig sind. Schließlich schlägt der DLC mit 14,49€ auch nicht zu knapp zu Buche. Freunde der Koop-Action und der Überlebensmodi im Call of Duty Franchise werden mit dem Exo-Zombie Modus jedoch richtig auf ihre Kosten kommen. Einen gespalteten Eindruck hinterlassen die Maps. Während „Drive“ und „Sideshow“ mit toller Struktur und Charme glänzen, sehen „Urban“ und „Core“ als durchschnittliche Maps dagegen recht blass aus. Die neuen Karten motivieren jedoch wieder den Multiplayer vermehrt zu spielen. Ohne den Exo-Zombie-Modus hätte ich eher nicht für eine Kaufempfehlung gestimmt, da nur zwei richtig tolle Maps am Start sind. Insgesamt kann man dem DLC aber durchaus eine Chance geben, den Spaß kann man als Shooter Fan durchaus mit Havoc haben. 

 

Bildquelle: Activision/ Sledgehammer Games

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