Auf realen Motorrädern fahren – Motorcycle Club im Test

Quelle: BigBen Interactive

Der Release von Motorcycle Club liegt zwar schon einige Zeit in der Vergangenheit, doch wir haben das Spiel nicht vergessen. Es hat lediglich etwas Zeit gedauert bis wir ein Testexemplar erhalten konnten. Und gleich vorab: Nein, dieses Spiel hat nichts mit Sony’s Driveclub zu tun. In Motorcycle Club sollt ihr nicht nur eine möglichst gute Platzierung in den Rennen erreichen, sondern auch durch verschiedene Stunts Punkte sammeln. Die Punkte aus der Platzierung und den Stunts führen am Schluss zu einer gemeinsamen Wertung. Und ob sich das Spiel für euch lohnt, findet ihr in unserem Test dazu heraus.

Gründe deinen Biker-Club… oder?

In der Spielbeschreibung habe ich gelesen, dass ich meinen eigenen Biker-Club gründen soll, indem ich Rennen fahre, neue Motorräder kaufe und in Turnieren gegen andere Clubs antrete. Klingt eigentlich nicht schlecht. Aber die Story selbst wird im Spiel nicht erwähnt, man kann sie lediglich erahnen. Von Filmsequenzen fehlt jegliche Spur. Allerdings ist es vielleicht besser so, denn die Storys in anderen Rennspielen sind zum großen Teil komplett austauschbar und wirken stark erzwungen.

Der ewige Kreislauf

Das Spiel verzichtet auf ein automatisches Tutorial, wodurch ihr euch erst einmal selbst einen Eindruck machen könnt. Durch die übersichtliche Gestaltung findet ihr auch sehr schnell heraus, was ihr alles tun könnt. Ihr startet in eurem Hauptquartier, das in vier Abteile aufgeteilt ist: Der Club, Motorräder, Rennen und Optionen & Extras. Bei „Der Club“ könnt ihr euren Club verwalten, was sich recht groß und offen anhört, allerdings auf das Minimum beschränkt ist. Ihr könnt euch euren Fahrer personalisieren indem ihr die Farbe und das Muster der Schutzkleidung ändert, ihr könnt Missionen einsehen, welche ihr während Rennen vollbringen könnt (hier handelt es sich um Missionen wie „Mache einen 80 Meter Wheelie“), ihr könnt euch die Online-Ranglisten ansehen und am Konstrukteurswettbewerb teilnehmen. Der Konstrukteurswettbewerb lässt euch neue Motorräder freischalten wenn ihr die jeweilige Strecke mit dem freizuschaltendem Motorrad in einer bestimmten Zeit schafft. Habt ihr eines der Motorräder freigeschaltet könnt ihr euch dieses in dem Abteil „Motorräder“ ansehen, die Leistung mit anderen vergleichen und es -wenn ihr die nötigen Credits besitzt- kaufen. Hier gibt es drei Klassen: Superbike, Roadster und Custom Bike. Jede dieser Klassen hat verschiedene Eigenschaften. So sind Superbikes besonders schnell, haben aber Probleme in Kurven, während es bei Roadsters andersrum aussieht. Die Custom Bikes haben als Hauptschwäche die Beschleunigung, können dafür aber auf beschädigten Straßen besser fahren. Habt ihr euch das neue Motorrad dann gekauft, könnt ihr im Abteil „Rennen“ an einem schnellen Rennen, einem Zeitrennen, einem Rennen im Mehrspieler-Modus oder einem Turnier Teilnehmen. Insgesamt gibt es 10 Turniere mit mindestens drei und höchstens 20 Einzelrennen innerhalb des Turniers. Der Fahrer, der hier am Schluss die meisten Punkte hat, gewinnt. Die Punkte setzen sich allerdings nicht nur aus der Platzierung zusammen, sondern auch aus ausgeführten Stunts wie Sprüngen oder Wheelies. Somit müsst ihr also eine gute Position erringen und während dem Rennen trotzdem versuchen ein paar gefährliche Stunts zu vollbringen. Habt ihr das geschafft, bekommt ihr Credits. Diese Credits könnt ihr ausgeben, um an einem weiteren Kontrukteurswettbewerb teilzunehmen, um schlussendlich ein weiteres Motorrad freizuschalten und zu kaufen. Dies geht immer weiter bis man alle Motorräder gekauft und alle Turniere absolviert hat. Danach kann man lediglich versuchen Bestzeiten zu schlagen. Wenn man ein Zeitrennen oder ein schnelles Rennen absolviert, bekommt man keine Credits, es sei denn ihr absolviert währenddessen Missionen. Diese Modi sind also eher etwas zum Trainieren oder um Bestzeiten zu brechen.

Das Motorrad während eines Rennens wechseln

Motorradwechsel – links: gefahrenes Custom Bike, rechts: jetzt fahrendes Superbike Quelle: BigBen Interactive

Man kann in der Garage jeweils ein Superbike, ein Roadster und ein Custom Bike als Standard-Bike festlegen. Zwischen diesen drei Motorrädern kann man während des Rennens auch wechseln. Dieses Feature ist aus dem Grund eingebaut, dass man auf geraden Abschnitten der Strecke mit dem Superbike beschleunigen kann, in kurvigen Abschnitten durch den Roadster ein besseres Handling bekommt oder auf beschädigten Straßen durch das Custom-Bike genügend Grip behält und nicht zu sehr ausgebremst wird. Schließlich werden zum Beispiel Superbikes, sobald sie auf einen beschädigten Straßenabschnitt kommen, von 200 Km/h auf ca. 80 Km/h herunter gebremst. Ob dies so logisch ist, sei einmal dahingestellt. Jedenfalls ist auf beschädigter Straße ein Wechsel auf ein Custom-Bike also durchaus empfohlen, da man den Grip braucht … Moment mal! Wie kann man denn während des Rennens das Motorrad wechseln? Natürlich indem ein anderer Fahrer auf dem entsprechendem Motorrad erscheint und der andere Fahrer ins nichts verschwindet. Eine logische Erklärung kann dafür nicht gefunden werden. Allerdings bringt dieses Feature noch etwas Taktik in das Spiel, da man die Strecke kennen muss und wissen muss wie sie verläuft… Oh nein, das muss man ja gar nicht, schließlich sieht man beschädigte Abschnitte auf der Minikarte und nach jedem geradem, kurvigem oder beschädigtem Straßenabschnitt kommt ein Zeichen, welches ankündigt was für ein Abschnitt vor dem Fahrer liegt (Dieses Zeichen hat eine bestimmte Farbe, welche zugleich die Farbauswahl des empfohlenen Motorrads für den Abschnitt ist). Somit hat dieses Feature quasi jeden Sinn verloren und ist einfach nur noch Nice-To-Have. Dazu kommt, dass der Wechsel auf den beschädigten Abschnitten manchmal nicht ganz rund läuft und sogar die Custom Bikes dann kurzzeitig ausgebremst werden.

Eine Beschädigte Straße
Quelle: BigBen Interactive

Und wo ich gerade schon die Logik erwähnt habe: Wenn man im realen Leben auf dem Motorrad mit 150 Km/h gegen einen anderen Motorradfahrer kracht, nimmt es meist kein gutes Ende. Anders als in dem Spiel: Hier fallt ihr -egal was passiert- nicht vom Motorrad. Nein, ihr verliert oft nicht einmal Geschwindigkeit und behaltet auch immer die Kontrolle über das Motorrad. Lediglich wenn ihr mehr oder weniger frontal gegen eine Wand fahrt, wird der Bildschirm sofort schwarz und ihr startet direkt wieder auf der Strecke. Und eins sei gesagt: Die Steuerung ist ziemlich schwerfällig und Driften ist nicht möglich, wodurch ihr sicher oft gegen Wände oder andere Fahrer krachen werdet.

Inhaltsverzeichnis:

Seite 1 – Story und Gameplay

Seite 2 – Umfang, Multiplayer-Modus, Grafik & Sound

Seite 3 – Fazit

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