Der zweite Teil der großen Kingdom Hearts Collection ist da – Kingdom Hearts HD 2.5 ReMix im Test

Mal als Gruppe unterwegs, mal allein, mal gar nicht

Wie spielen sich nun die Titel auf der PS3? Am einfachsten können wir uns zu Re:coded äußern. Hier habt ihr nämlich einfach einen Theater Modus, indem ihr alle Cut-Scenes sehen könnt, wie sie im Spiel vorkommen, plus ein paar hinzugefügte um den Kontext besser verständlich zu machen. Persönlich finde ich es ganz sinnvoll, dass man dies hier so gewählt hat. In der spielbaren Version hatte man mit dem Wunderland, Agrabah und ein paar anderen Welten nur eine Handvoll und musste diese mehrmals durchspielen, um bis zum Ende zu gelangen. Die Cut-Scenes alleine reichen aber in der Regel aus, um zu verstehen was in dem Spiel passiert ist und die Story zu erläutern. Nur im letzten Abschnitt des Spiels werden die Cut-Scenes ein wenig verwirrend, da einigen Spielern vielleicht der Kontext fehlt zu den Beziehungen der Charaktere. Andererseits liegt das nicht an der Form wie das „Spiel“ präsentiert wird, sondern eher daran, dass man die andern Titel kennen sollte.

Daten Sora trifft auf eine mysteriöse Gestalt in Re:coded
Quelle: Square Enix ©Disney

Generell muss man sich vor Augen halten, dass die Kingdom Hearts Titel Action RPG’s sind und so kann man dann auf die anderen beiden Titel der Collection eingehen. Sowohl in KH 2 als auch Birth by Sleep rennt ihr entweder alleine oder in der Gruppe mit bis zu zwei anderen Charakteren in Echtzeit herum und tragt auch dementsprechend eure Kämpfe aus. Doch hier unterscheiden sich die beiden Spiele ein wenig im Gameplay. Während KH 2 noch der klassischere der beiden Teile ist, indem ihr eine Taste zum Schlagen und eine zum Springen habt, könnt ihr bestimmte Tasten mit Zaubersprüchen oder Items belegen um diese Nutzen zu können. Zaubersprüche können dabei während des Spiels gefunden werden oder werden im Verlauf der Story freigeschaltet. Je nach Situation kann es auch sein, dass ihr per Taste ein kontextabhängiges Manöver ausführen könnt. Neuartig war damals, dass die Bosskämpfe am Ende mit einem QTE erledigt werden mussten, etwas wo wir heute eher bei gähnen. Auch neu waren die Overdrive Formen, eine Technik bei der Sora mit einem oder beiden Freunden fusionieren kann für eine kurze Zeit und daurch weitaus stärker wird und neue Fertigkeiten besitzt. Auch gab es einige Fertigkeiten die nur in diesem Modus benutzt werden konnten.

Sora im Overdrive in Kingdom Hearts 2
Quelle: Square Enix ©Disney

Birth by Sleep spielt sich relativ ähnlich mit der Ausnahme, dass ihr Angriffskills nicht wirklich einem Knopf zuweisen könnt. Stattdessen habt ihr eine Liste und könnt eine bestimmte Anzahl an Skills dadrin ausrüsten. Im Kampf könnt ihr dann einfach per Tastendruck die Skills der Reihe nach aktivieren oder per digitalem Steuerkreuz den entsprechenden Auswählen und dann nutzen. Danach folgt dann ein Cooldown bis der Skill wieder bereit ist. Zudem könnt ihr weitere Spezialmanöver ausführen indem ihr zum einen eine Art Limitleiste füllt, die euch eine besonders starke Abschlussattacke erlaubt, andererseits habt ihr eine Fokusleiste, die es erlaubt mehere Gegner auf einmal zu treffen oder auch einen Gegner mehrmals. Auch seid ihr, im Gegensatz zu KH 2, eher alleine unterwegs ohne Partymitglieder. Die Abschlussattacke kann zudem variieren, je nachdem mit welchen Angriffen die Leiste aufgeladen wird und ist auch steigerbar.

Somit spielen sich die Spiele sehr ähnlich mit leichten Abwandlungen. Ansonsten besiegt ihr Gegner, die Kugeln für Lebensenergie und Erfahrung fallen lassen, wodurch ihr im Level aufsteigen könnt. Skills können dadurch gesteigert werden, dass sie öfter benutzt werden bzw. gibt es in Birth by Sleep zusätzlich ein Mini Game, welches ein wenig an Monopoly erinnert. Dort könnt ihr eure Skills auch aufleveln. Neben aktiven Kampfskills gibt es in beiden Spielen natürlich auch passive Skills, wie verbesserte Ausweichrollen, automatisches Blocken usw. die gefunden oder gekauft werden können. Das Ausrüstungssystem ist relativ simpel gehalten und beschränkt sich meist auf eine Waffe, vornehmlich das Schlüsselschwert in verschiedenen Variationen, und zwei Accesoire Slots.

Interessant waren auch immer die Passagen, die genutzt wurden um zwischen den Welten zu reisen. Diese ähneln alten Vertikal Scrollern nur in 3D. In einem Raumschiff müsst ihr eine bestimmte Strecke lang fliegen und euch den Gegnern zur Wehr setzen. Auch dort könnt ihr dann Bauteile für Items finden oder Geld, Baupläne und anderes. Jedoch müsst ihr nicht zwangsweise diese Passage jedesmal wieder spielen wenn ihr zu einer bereits besuchten Welt reist.

Sora kämpft zusammen mit Goofy und Donald in einer 50’er Jahre Welt von Disney.
Quelle: Square Enix ©Disney

Wo geht die Reise hin?

Wie schon erwähnt, besucht ihr in der Regel verschiedene Welten aus dem Disney Universum und der Umfang der verschiedenen Welten ist durch die beiden Titel besonders groß, wobei sich einige Welten natürlich überschneiden. Aber z.B. besucht ihr nur in Birth by Sleep den Zwergenwald von Schneewitchen oder das Verwunschene Schloss von Aurora, während ihr in Kingdom Hearts 2 das Land der Drachen aus Mulan, das geweihte Land von Simba oder Atlantica aus Arielle zu sehen bekommt. Über die gesamte Spieleserie wurden inzwischen sehr viele Welten von Disney eingefügt, selbst Fluch der Karibik. Da das Universum von Disney durch Marvel und Star Wars weiter gewachsen ist, ist es natürlich spannend zu sehen, was uns in zukünftigen Titel erwarten wird.

Im Prinzip könnt ihr im Spiel eine Welt auswählen, zu der ihr Reisen wollt, und schließt dort die Geschichte auf dieser mit abschließendem Bosskampf ab, bevor es zur nächsten Welt geht. Nach und nach schaltet ihr so immer mehr Welten frei und teilweise neue Fähigkeiten, die es euch erlauben neue Bereiche in der alten Welt zu erreichen. Wirkliche Nebenquests gibt es eigentlich nicht in dem Spiel, dennoch ist der Umfang schon so groß, dass ihr dutzende von Stunden beschäftigt sein werdet.

Ven hilft Schneewittchen in Birth by Sleep
Quelle: Square Enix ©Disney

Kamera wo bist du und Donald was machst du da?

Natürlich muss man auch eingestehen, dass das Spiel einige Schwächen hatte, die auch jetzt nicht ausgebügelt wurden. Neben der Tatsache, dass das Durchschalten der Fähigkeiten mit dem Digi Pad im Kampf ein wenig schwierig ist, da die Konzentration dann doch woanders liegt und man dann doch ausversehen den Heilzauber nutzt ist das eine. Schlimmer jedoch ist die Kamera. Zwar ist diese natürlich frei drehbar mit dem rechten Stick, was natürlich vor allem Birthy by Sleep zugute kommt, aber die Kämpfe sind manchmal so schnell und hektisch, dass man mit der Kamera kaum hinterher kommt und das Bild einfach nicht richtig einfangen kann. Auch das Locken der Gegner hilft da nicht so viel, so dass auch mal Schläge einfach daneben gehen oder Sprünge, da die Kamera was anderes zeigt als man möchte.

Auch ein großes Problem war schon immer die KI von den eigenen Kollegen. Zwar kann man rudimentär einstellen, was sie wann machen sollen wie zum Beispiel Tränke einnehmen, aber oft lassen sie sich einfach zu sehr treffen und gehen ohne Sinn und Verstand auf die Gegner drauf, so dass der Vorrat an Heilitems schonmal schneller schwinden kann als einem lieb ist.

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Gamer aus Leidenschaft, Nerd aus Liebe, Liebhaber aller Konsolen Bei Fragen, Anregungen, Wünschen oder einfach Small Talk schreibt mir an sascha.mensfeld@gamersplatform.de

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