Story vs. Gameplay – Ein Spiel, das man nur verlieren kann

Aber nicht nur diese marginalen Spielereien, beweisen dass diese Spiele eben auch noch genau das sein sollen: Spiele. Auch die eigentlichen Spielszenen, egal wie langweilig, monoton, einfallslos oder -wie im Fall von The Walking Dead– die Gameplayszenen quantitativ zu selten vorkommen, tragen zu den eigentlichen Emotionen bei. Ihr glaubt mir nicht?
Nehmt euch mal einen Augenblick Zeit und denkt darüber nach wie ihr euch nach einem, wenn auch spielerisch gesehen nicht unbedingt innovativen, Adrenalin-geladenem Schusswechsel inder von der Außenwelt abgeschnittenen Stadt Dubai fühlt. Ihr kämpft und gewinnt. Oder scheitert. Euer einziges Ziel ist die Geschichte voranzutreiben, eure Schlacht als Sieger zu verlassen und schließlich das richtige für die virtuelle Welt zu tun. Ihr seid halt nicht mehr nur Bürger XY. Nein ihr seid jetzt der Held. Ihr handelt aktiv. Stichwort Rollenübernahme.
Zum Schluss geht es doch um das Erfolgsgefühl. Genau mit diesem Erfolgsgefühl arbeiten die Zwischensequenzen, das eigentliche Gold des Spiels.
Voller Euphorie, den schweren Kampf gegen aufkommende Zombiehorden überlebt zu haben, steigt die Angst in der nächsten Cutscenes Streit, Verlust oder sogar Tod zwischen oder von Charakteren zu erleben. Nur ein Beispiel, aber aussagekräftig. Man lernt sie kennen und fühlt mit ihnen. Ihr wollt sie nicht verlieren, egal ob ihr wie in Spec Ops lange genug mit ihnen gekämpft, wie in Valiant Hearts für sie gekämpft oder wie in The Walking Dead auf sie aufgepasst habt.
Merkt ihr wie Cutscenes und Gameplay Passagen ineinander greifen?

 

Grundsätzlich bleibt ein Film doch eben nur ein Film. Am Ende seid ihr nicht der Held sondern die Person, die ihm versucht nachzueifern oder diesen verabscheut. Ihr seid so oder so die Person die auf ihn reagiert, passiv.
Ich agiere aktiv, hab etwas erlebt, entschieden, bereut und gekämpft. The Walking Dead nicht als Spiel zu bezeichnen macht folglich keinen Sinn, ihr habt euch in diesem Titel mehr einbringen können als in so manch anderen. Und Valiant Hearts und Spec Ops würden besser als Film funktionieren? Nein. Der Unterschied zwischen einem möglichen Kino-Blockbuster und einem sehr auf Story basierendem Spiel: Ihr habt gehandelt. Auch wenn spielerisch die Titel nicht allzu viel bieten, kann man diese 3 Titel nicht in ein solches Licht rücken.
Die beiden Elemente Story und Gameplay arbeiten nämlich miteinander. Das eine bremst das andere nicht aus. Es entsteht eine Symbiose. In jedem meiner genannten Spiele funktionieren die Story und die emotionale Beteiligung des Spielers nur so gut, weil kleine Elemente des eigentlichen Spiels ihr dabei helfen. Die Gameplay-Passagen tun was für euch, weil ihr was in ihnen tut.
Die Spielelemente allein zu betrachten kann nur zu negativen Bewertungen führen und ist eben nicht der Sinn dieser Spiele.

1 Comment

  1. Weitere Spiele mit Moralischen Momenten sind noch Assassin´s Creed 1 und auch Red Dead Redemption. Bei diesen Spielen gibt´s zwar keine Möglichkeiten die Geschichte zu beeinflussen, dennoch regen gewisse Momente zum Nachdenken an.

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