Thief: Das Schleichspiel um den Meisterdieb im Test

Nebenmissionen

Neben der Hauptstory gibt es noch verschiedene Nebenmissionen zu erledigen. So soll Garrett beispielsweise die mechanische Hand eines Schneiders klauen und erfährt dabei von seinem schweren Schicksal, denn der Schneider wird von ein paar Wachen in seinem eigenen Geschäft niedergeprügelt. Solche Momente, in denen wir mit der Bevölkerung mitfühlen können und Wut gegen die Herrschaft entwickeln machen aus Thief etwas Besonderes.

Etwas lächerlich ist die Tatsache, dass die arme Bevölkerung überall wertvolle Gegenstände herumliegen lässt. Das heißt, alle Wohnungen stehen trotz Ausgangssperre leer und bestehen häufig nur aus einem von Kerzen erhellten Zimmer. Garrett betritt die Zimmer durch das Fenster, welche er mit einem Brecheisen aufhebelt. Anschließend öffnet er jede Schublade einzeln und liest jede Münze einzeln auf. Damit wir nichts übersehen, funkelt jeder Gegenstand – dank dieser Funktion übersehen wir keinen Gegenstand mehr. Alle gefundenen Stücke werden sofort in Geld umgewandelt, jedoch werden Gegenstände wie Gemälde, Denktafeln und Broschen in einem Glockenturm aufbewahrt. Anschließend könnt ihr euer Diebesgut bei Händlern gegen Ausrüstung eintauschen. Zu eurer Grundausrüstung gehören übrigens der Bogen sowie Pfeile, Brecheisen und Totschläger – weitere Gegenstände müssen beim Händler erworben werden.

Falls Ihr euch jetzt fragt was „weitere Gegenstände“ sind: nun dazu gehört der Schraubenzieher, dieser lohnt sich, um Lüftungsgitter herauszudrehen und mit dem Messer könnt ihr Gemälde aus ihrem Rahmen schneiden. Außerdem gibt es noch jede Menge scharfe Geschosse, so beispielsweise stumpfe Pfeile um Wachen abzulenken oder Lichtschalter zu betätigen und zwei Varianten von scharfen Geschossen – ein gezielter Kopfschuss und die Wache ist ausgeschaltet. Doch merkt euch, echte Diebe töten nur im Notfall und vermeiden den Kampf! Sie sind Freunde der Dunkelheit. Wasserpfeile, Erstickungspfeile, Seilpfeile, Brand-, und Explosivpfeile sind weitere Items für Garrett.

Gameplay

Kommen wir nun zum Herzen des Spiels, dem Gameplay. Thief ist nicht vergleichbar mit dem, was man von früheren Teilen gewohnt war, da die Schwierigkeit des Spiels sehr viel benutzerfreundlicher ist. Schleichwege werden aufgezeigt und mit einem Tastendruck kann man von Schatten zu Schatten huschen. Gut gelungen ist hingegen die Gegner KI – sie suchen lange nach Garrett, sind aufmerksam und gehen bei Gefahr immer in Gruppen los. So müsst ihr oft fliehen, denn Garrett ist kein großer Kämpfer.

Wenn ihr keine Lust mehr haben solltet, euch durch die Stadt zu „prügeln“, so kann man im Herausforderungsmodus auf verschiedene Art und Weise Punkte sammeln, um sich in Bestenlisten mit seinen Freunden zu messen und so herauszufinden, wer der Meisterdieb ist. Ziel ist es so schnell wie möchlich durch ein Level zu huschen oder unentdeckt so viele Objekte wie möglich zu erbeuten – schöne Abwechslung.

Besondere Eigenschaften besitzt auch der Dualshock 4-Controller. Dieser nutzt die Lichtleiste dafür, um anzuzeigen, ob Garrett sich im Schatten oder im Licht befindet, übrigens können über das Touchpad gewünschte Objekte aus dem Inventar ausgewählt werden. Dies funktioniert recht gut und ist harmonisch in den Spielablauf eingefügt.

Im Groben arbeiten Gameplay und Atmosphäre ausgesprochen gut miteinander. Das Spiel geht superleicht von der Hand, man baut eine Bindung zum Protagonisten und der Bevölkerung auf. Diese Bindung wird jedoch zunichte gemacht, wenn Garrett seine einjährige Amnesie mit einem Schulterzucken hinnimmt und man so wenig wie möglich von seiner Vergangenheit erfährt.

Ansonsten gibt es genug Rätsel zum lösen, welche für reichlich Abwechslung sorgen. So seid ihr auf der Suche nach einem Roboterkehlkopf und bekommt es mit verschiebbaren Wänden zu tun und erst ein kniffeliges Runenpuzzle öffnet den Weg in den Kellerraum – dort wartet dann ein Schachfeldrätsel auf euch.

Kommen wir zum Fokus-Modus, der in seiner Form ein wenig an das Adlerauge aus Assassin’s Creed erinnert. Der Fokus soll euch dabei helfen, bestimmte Objekte oder geheime Schalter und Interaktionen leichter zu finden. Wer darauf verzichten will, hat die Möglichkeit, sein Spiel ganz nach Belieben einzustellen. Wie soll das Funktionieren denkt ihr euch nun? HUD ausblenden vielleicht? Die Schwierigkeit der KI individuell anpassen? Oder einfach den Fokus ausschalten? Alles kein Problem! Square Enix geht hier wirklich auf den Gamer ein und macht es ihm so angenehm, wie nur möglich.

 

Seite 1 – Story, Grafik & Sound
Seite 2 – Gameplay & Nebenmissionen
Seite 3 – Fazit

Lieblings-Genre: Shooter, Horror || Bei Fragen, Anregungen oder Wünschen, schreibt mir an oe@gamersplatform.de

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