FIFA 16 FIFA 16 im Test – Landet EA Sports einen Volltreffer?

Konami’s neueste Ausgabe von Pro Evolution Soccer legte eine sauber Figur auf unser Test-Parkett und sicherte sich eine ordentliche Bewertung. Doch der Kampf um die Spitzenposition im Bereich der Fußball Simulationen wäre so viel einfacher, wenn da nicht die Konkurrenz aus dem Hause EA Sports wäre. Wie sich FIFA 16 also schlägt, lest ihr in unserem Test.

Der Ersteindruck zählt

Nachdem man mit FIFA 13 ein sehr beliebtes Spiel auf den Markt brachte und die Erfahrung all der Jahre gut umsetzte, gelang auch mit FIFA 14 ein gelungener Umstieg mit der Ignite Engine. Der letzte Teil allerdings spaltete auch die Meinung der Fans. Zu einfaches Rushing und Schwierigkeiten beim Verteidigen machten das Gameplay etwas linear. Recht unspektakulär hörten sich also die angekündigten Neuerungen in FIFA 16 an, die sich vorrangig also um das Gameplay kümmern sollten. Aber wie auch richtig bewerben, wenn man es im Spiel erleben muss. Aber bevor wir uns damit befassen, werde ich ein wenig auf die Eckdaten des Spiels zusteuern. FIFA 16 setzt erneut auf das Kachel Design in den Menüs, hat es optisch aber noch etwas aufgewertet. Wieder kann man sich sein Lieblings Team auswählen und kann noch im Menü Statistiken zur realen Saison einsehen, auch News werden dort gelistet. Somit ist das neue FIFA auch wieder eine kleine Nachrichten Zentrale aus der realen Fußball Welt. Auch bekannt ist das dicke Paket an Modi.

Ich werd mal ein Star-Trainer

Angefangen beim Karriere Modus, an dem nun auch mal etwas mehr gebastelt wurde, als die Transfer Verhandlung zu verändern. Zwar gibt es auch dort mehr Optionen, das Highlight aber ist sicherlich das Spieler Training. Dieses lässt sich nur an spielfreien Tagen ausführen. Man kann dann nämlich bis zu fünf Spieler aus dem Team wählen, und sie zu Trainings Übungen schicken. Die Einheiten könnt ihr manuell wählen, zudem wird angezeigt, welche Werte das Training verbessern sollen.

Quelle: EA Sports

Damit ist es aber nicht getan, denn ihr selbst spielt dieses Training mit eurem Schützling. Ob es Dribblings, Passübungen oder Flanken sind, ihr spielt diese Übungen, die aus den Skill Challenges entnommen wurde. Die Übungen sind zudem komplett überarbeitet und neu und decken nun mehrere verschiedene Bereiche ab, um eure Spieler möglichst vielseitig verbessern zu können. Das Training macht sich besonders bei jungen Talenten bezahlt, da ihr damit die Karriere und die Fähigkeiten selbst beeinflusst.Ebenfalls neu sind die Vorbereitungs Turniere. Ihr könnt aus verschiedenen Turnieren wählen und dabei sogar einen ordentlichen Gewinn einsacken, falls ihr als Sieger heraus geht. Damit möchte man mehr Zeit zur Optimierung der Aufstellung geben, auch weil man unbegrenzt auswechseln kann. Außerdem dürfte der Gewinn bei einem späten Deal auf dem Transfermarkt helfen. Wie bereits erwähnt wurde auch dort nachgebessert. So gibt es mehr Optionen bei der Leihdauer, vertragslose Spieler können auch außerhalb der Transferperiode erworben werden und am Ende der Saison wird ein prozentualer Anteil eures Budgets als Transfergeld mit in die nächste Saison übernommen, was auch vom Erfolg innerhalb der Saison abhängig ist.

Quelle: EA Sports

Leider fehlen nach wie vor Features, die bereits früher einmal enthalten waren. So können keine Sponsorenverträge abgeschlossen werden, die Pressekonferenzen sind immer noch zu einseitig und die Funktionen als Manager sind zu gering. So ist es nach wie vor nicht möglich, sich um das Marketing, Merchandise oder die Preise für Karten oder Getränke zu kümmern. Das Stadion ist ebenfalls nicht erweiterbar. Hier wünsche ich mir endlich neue Optionen. Zudem schade: Während PES 2016 schon seit dem letzten Jahr keinen Meisterliga-Online Modus mehr enthält, schafft es auch EA Sports nicht einen solchen in FIFA 16 zu integrieren, obwohl das Schwesterprojekt Madden NFL mit ‚Connected Franchise‘ längst einen solchen Modus im Aufgebot hat.

Mehr, mehr und mehr

Neben den komplett neuen Skill Challenges gibt es in FIFA 16 auch wieder die virtuelle Bundesliga. In diesem Online Modus sucht ihr, falls noch nicht vergeben, euren Lieblings Verein aus der Bundeliga heraus und spielt gegen andere Spieler, die andere Bundesliga Team steuern. Der Clou: Alle Teams haben dieselben Werte, weswegen es hier rein auf das Können ankommt. Nachdem dieser Modus zuletzt nicht mehr an Board war, feiert er in FIFA 16 sein Comeback. Ansonsten liest sich die Liste erneut gut ab. Be a Pro Karriere, Online Saison, Koop Online-Saison, der Pro Club Modus, Anstoß, Turniere, FIFA Interactive World Cup, Online Freundschaftsspiele.

Quelle: EA Sports

Das alles kennt man und ist auch im neuesten Teil wieder mit am Start und sorgt für ein breits Spektrum. Nicht vergessen darf man natürlich den großen Ultimate Team Modus. Dieser lässt sich offline und auch online bestreiten und besteht aus dem bekannte Karten Prinzip. So müsst ihr Spieler aus Packs oder den Transfermarkt erwerben, könnt Trikots, Bälle oder Verträge sammeln und kreiert euer eigenes Team. Neu dabei ist aber der FUT Draft Modus. EA Sports Fans wird der Name eventuell bereits aus Madden NFL 16 ein Begriff sein, da dieser in angepasster Form auch dort neu am Start ist. Hier muss man in einem kurzen Auswahlverfahren ein temporäres Team erstellen. Beim Anwählen der freien Position erscheinen fünf Spieler zur Auswahl, einen von ihnen könnt ihr in euer Team beordern. Das gilt für alle Position, auch Bank, Reserve und den Trainer. Wichtig ist, dass ihr auf allen Positionen gut bestückt seid und eure Team Chemie hoch ist. Denn nur dann verstehen sich die Spieler auf dem Spielfeld und kennen die Laufwege der Mitspieler auch wirklich gut. Dann heißt es Matches bestreiten, gewinnt man die kurze Saison, gibt es Boni für den großem Ultimate Team Modus. Somit lohnt sich der Ausflug definitiv, nicht nur weil es eine nette Abwechslung ist schnell ein eigenes Team aus Profis zu erstellen und mit ihnen einige Partien absolvieren zu können.  

Quelle: EA Sports

Auch der Editor ist wieder dabei, beschränkt sich aber auf den Spieler Editor. Die Modelle machen optisch einen guten Eindruck und lassen sich in Körpermaße, Optik und Fähigkeiten frei gestalten. Leider ist es nicht möglich eigene Team zu basteln, oder gar Ligen und Stadien. Hier liegt man gegenüber PES wieder mal deutlich zurück. Vereine nachbasteln zu müssen entfällt hier glücklicherweise. Denn FIFA 16 bietet mal wieder die volle Breitseite an lizensierten Mannschaften. 1. und 2. Bundesliga, die ersten vier englischen Ligen, zudem die Top-Ligen aus Italien, Spanien, Frankreich, Türkei, Brasilien und  vieler weiterer sind enthalten, wie auch zahlreiche Nationalmannschaften. Sogar chinesische Mannschaften gesellen sich nun zum breiten Repertoire. Hier ist und bleibt das Spiel von EA Sports eine Bank. Zudem sind noch mehr nachgebaute Stadien enthalten, darunter auch deutsche Arenen wie die Allianz Arena, der Signal Iduna Park, die Veltins Arena und nun auch der Borussia Park, dem Zuhause von Borussia Mönchengladbach. Während die Premier League aber die Stadien aller Mannschaften komplett nachgebaut erhält, geht die Bundesliga relativ bescheiden aus dem Rennen. Und enthält „nur“ sechs originale Nachbauten. Mehr als sonst, im Verhältnis jedoch zu wenig.

Alles rosig auf dem Rasen?

Aber kommen wir doch nun auch mal zum Geschehen auf dem Platz. Das Gameplay soll ja angeblich deutlich anders sein als das von FIFA 15. Der FIFA Gelegenheitsspieler oder komplett Ahnungslose wird selbstverständlich auch wieder sagen: „Das ist immer das Gleiche“. Verständnislos werden da natürlich die regelmäßigen Spieler aufspringen und ihre Gegenargumente entgegen bringen. Doch welche könnten das wohl sein? Während Konami in Sachen Menü Optik bei der Konkurrenz abgeschaut hat, hat EA das Spieltempo aus Pro Evolution Soccer konsequent übernommen. FIFA 16 ist der wohl „ruhigste“ Teil der Serie und ist weniger schnell oder gar hektisch. Es mag Leute geben die diese Änderung unangebracht finden, ich persönlich heiße sie sehr willkommen. Aber dabei bleibt es nicht. Man bewarb schließlich besonders das überarbeitete Mittelfeld Geschehen. Und tatsächlich hat sich hier endlich etwas getan. Dank der verbesserten KI wurden die Laufwege entschlankt und die Mitspieler erkennen nun neue und verschiedene Routen, die auch nicht mehr so vorher bestimmt wirken wie sonst. Durch das angepasste Spieltempo und die KI ist nun auch ein ruhigerer Spielaufbau möglich. Aber auch schnelle Angriffe sind dank des neuen „harten Passes“ möglich, der besonders intensiv getreten wird und in freien Räumen besonders gefährlich enden kann. Besonders geachtet habe ich auch auf die ‚Interception Intelligence‘, ein Feature, welches die KI bereichern soll, gerade im Falle eines Ballgewinnes. Und ich muss sagen, EA scheint Wort gehalten zu haben. Wenn ein Ball abgefangen wird, reagieren die Spieler schnell und erkennen freie Räum um die genannte ‚Interception‘, bzw. Den Konter auch cleverer zu einem Ende zu bringen.

Quelle: Electronic Arts

Auch das Flanken System wurde überarbeitet und nun schlagen die Spieler auch bessere Halbflanken und die Spitze. Gerade das sorgt im Spiel über die Außen für viel mehr Effektivität, als wie üblich durch die Mitte zu kommen. Das liegt auch an der verbesserten Defensive. So verschiebt sich die Abwehrkette besser, Räume werden möglichst eng gehalten und einzelne Verteidige brechen heraus, falls sie sich in einem sicheren Zweikampf zu sehen glauben. Was allerdings immer noch ein Problem ist, ist das aktive Verteidigen in Zweikämpfen. Mit dem Stellen des Gegner, abschirmen, grätschen oder Tackling hat man theoretisch zwar das bessere Fundament im Gegensatz zu PES 2016, besser funktioniert es dennoch nicht, da es sich nicht ganz so griffig anfühlt und Präzision vermissen lässt. Das hat in FIFA 13 mal besser funktioniert! Dennoch hat man im Zweikampf mehr Kontrolle als in FIFA 15, das muss man dennoch zugute halten. Die Keeper leisten eine wirklich ordentliche Arbeit ab, zeigen tolle Sprunge, gehen entschlossen aus dem Kasten für 1 vs. 1 Duelle und sind auch schnell für Paraden wieder vom Boden auf den Beinen. Aussetzer und Probleme erlebt man bei ihnen zum Glück immer seltener und hier bin ich zuversichtlich, dass wir in den nächsten Jahren Torhüter spendiert bekommen werden, die recht nah an den Originalen agieren. Die Ballphysik macht wieder einen kleinen Schritt nach vorn und macht sich auf in Richtung PES. Nur leider ist das Ballgefühl bei weitem nicht so hervorragend, was daran liegt, dass sich der Ball immer noch „zu leicht“ anfühlt, und zu wenig haptisches Feedback gibt. Das hat sich zwar mit den letzten 2 Ablegern schon immens verbessert, aber da ist noch Luft nach oben. Die Physik der Spieler macht ebenfalls kleine Fortschritte, gerade bei Kollisionen glänzt FIFA sogar schon mittlerweile mit dem in FIFA 12 eingeführten Feature.

Quelle: EA Sports

Neue Animationen sorgen für mehr Spielfluss, gerade im Oberkörper wirken die Figuren teils jedoch noch etwas steif. Wie viel Luft nach oben ist, sieht man besonders wenn die Spieler vor der Partie die Hände zu den Fans heben, oder sich zur Begrüßung abklatschen. Die Bewegungen des Unterkörpers lassen sich dafür aber wirklich sehen. Eine ebenfalls sofort sichtbare neue Funktion ist der Trainer. Nein, nicht der an der Seitenlinie, auch wenn ich die mal endlich gern in Nahaufnahmen sehen würde. Gemeint ist ein Ring um den zu steuernden Spieler mit einem Pfeil in die Schuss/-Blickrichtung. Zudem werden zwei empfohlene Befehle angezeigt, was die nächst beste Option wär. Es gibt dabei mehrere Level. Auf Level 1 werden noch offensichtliche Befehle gegeben, wie Passen oder Flanken. Auf höheren Levels empfiehlt euch das System schon harte Pässe, halbhohe Flanken oder Flair-Pässe. Somit handelt es sich nicht nur um ein Einsteiger Feature, auch Fortgeschrittene können hier den ein oder anderen Kniff noch erlernen. FIFA 16 bietet gerade im Team-Management sehr viele taktische Optionen. Neben der Formation ist auch die einzelne Verteilung von Mann gegen Mann Deckung möglich. Auch können einzelnen Spielern Anweisungen zugeordnet werden, etwa ob ein Spieler besondere Freiheiten bei seiner Position besitzen soll, ob ein anderer auf Flanken ausgerichtet sein soll oder eher nach innen ziehen soll, oder auch ob ein Spieler mehr nach vorn oder hinten arbeiten soll. Als Gesamteinstellung lassen sich zudem Werte von jeweils 1-100 auf taktische Elemente wie „Verschieben, „Druck“ oder „Passspiel“ verteilen, um einzustellen wie das Team ausgerichtet sein soll. Insgesamt macht das Gameplay also viel richtig und wenig falsch, ohne dabei irgendwas auch nur besonders hervorragend oder schwach zu meistern. In allen Bereich wurde wie versprochen nachgebessert, im direkten Zweikampf, beim Ballgefühl und den Oberkörper Animationen sehe ich nach wie vor noch kleinere Mäkel, ansonsten bietet uns EA Sports das beste Gameplay der Serie nach langer Zeit.

Endlich mit Frauen, aber wieso denn nur so wenige?

Für Furore sorgte auch die Ankündigung, dass nun Frauen Mannschaften spielbar sein werden. Aber lassen wir Frauenschützer und frauendfeindliche Menschen außen vor und konzentrieren uns auf das eigentliche Geschehen. Zur Auswahl stehen einige voll lizensierte Nationalmannschaften der Frauen, wie Frankreich, Deutschland oder USA.

Quelle: Electronic Arts

Dennoch fällt die Auswahl etwas dünn aus. Auch eine erfolgreiche Mannschaft wie Japan vermisst man. Zudem ist es schade, dass keine Vereins-Mannschaften an Board sind, mit denen man etwa den Karriere Modus bestreiten könnte. Aber nun ja, die Mannschaften die da sind, bieten zumindest spielerisch einige erfreuliche Details. Denn man hat das Gameplay der Männer glücklicherweise nicht einfach über das der Frauen gestülpt, sondern mit ganz neuen Motion Capture Aufnahmen die realen Bewegungen der Frauen eingefangen. Spielgeschehen macht sich das bemerkbar, dass alles etwas graziler und eleganter wirkt, aber auch schnell und punktiert. Da die Frauen um einiges wendiger sind als ihre männlichen Kollegen. Durch ihre körperlichen Eigenschaften, sind dafür aber auch die Räume mitunter mal etwas größer, in direkten Zweikämpfen geht es trotz der schmaleren Körper robust zur Sache. Die KI agiert ähnlich souverän wie im sonstigen Spiel und es bleibt wenig übrig, was man kritisieren könnte. Höchstens, dass die Top Stars einer Mannschaft teilweise zu stark gegenüber den Team Kolleginnen ausfallen und am Ball zu viel Geschick besitzen, weswegen sie sich oft gegen zu viele Gegner durchsetzen können. Gesamt betrachtet bietet der Frauen-Kick aber eine willkommene Abwechslung und spielt sich wirklich spaßig und rund. Hoffentlich wird hier weiter am Umfang gearbeitet, sodass auch mehr Verein und Modi hinzukommen, die sich mit Frauen befassen. 

Zwischen großer Stärke und Nachholbedarf

Ein großer Pluspunkt geht bei FIFA jedes Jahr an die Präsentation. Wieso auch sollte das dieses Mal anders sein, gerade auch, weil EA Sports nochmals nachgelegt hat. Zur Freude unserer deutschen FIFA Spieler ist die Bundesliga auch wirklich eine Bundesliga. Die Overlays, Grafiken und Sounds wurden nun komplett übernommen und allein die Atmosphäre und das Gefühl macht schon Freude und wirkt ein bisschen wie aus dem TV. Die Kamerafahrten fallen etwas umfangreicher aus, die Fans sind dynamischer, beklatschen gerade noch gerettete Bälle und singen klar heraus hörbare Lieder. Kleine Details, wie die Torlinien Technik, die in kniffligen Situationen eingeblendet wird, oder auch das Freistoß Spray, sorgen für ein tolles Paket. Ein- und Auswechslungen sind erneut gut präsentiert und die Emotionen der Spieler wurden verbessert, weshalb auch am Gamepad eine bessere Atmosphäre ankommt.

Quelle: EA Sports

Ebenfalls uns deutsche Spieler hat der Weggang von Manni Breuckmann am Kommentatorenplatz gefreut. Mit seinen sinnlosen und auf gewollt lustig gemachten Sprüchen wurde er zumindest unter FIFA Spielern schon bald zur Nervensäge. Umso schöner ist da, dass Wolff Christoph Fuss seinen Platz einnimmt und zusammen mit Buschmann nun sachlichere Analysen entgegenbringt, Wechselgerüchte kommentiert und zur Form des ein oder anderen Spielers eingeht. Gepaart mit seinen emotionalen Ausbrüchen bekommt man hier seit langer Zeit endlich einen guten deutschen Kommentar zum Spielgeschehen geboten, und muss nicht die englischen Kollegen zur Ablöse bitten. Technisch ging man mit FIFA 15 eher etwas zurück, anstatt vorwärts. Schuld daran war, dass gerade die Spieler sehr überblendet wirkten. Auch in FIFA 16 ist dieser Effekt noch leicht erkennbar, aber zum Glück merklich zurück gefahren. Die Farben wirken satt, teilweise aber schon übersättigt. Eine Mischung aus dem fast schon tristen PES und dem zu bunten FIFA wäre die optimalste Lösung.Optisch hat mir die Außendarstellung der Stadien noch am besten gefallen. Die wirken enorm aufwendig und genau ins Spiel übertragen, und könnten genauso gut aus einer realen Videoaufnahme stammen. Auch Fans und Innenleben des Stadions sind noch detailreicher.

Quelle: EA Sports

Hier ist man nach wie vor auf einem guten Stand. Die Spielergesichter der Top Stars sind dank neuer Aufnahmen ein echter Hingucker und sehen hervorragend aus. Spieler wie Marco Reus basieren jedoch auf den Aufnahmen der letzten Teile, unbekannte Spieler sehen immer noch so aus wie bei FIFA 08. Während PES bei den Gesichtern der Unbekannten einen deutlichen Schritt nach vorn gegangen ist, herrscht dort bei FIFA Stillstand, aber dass da noch mehr drin ist, zeigt die Ignite Engine ja in Madden NFL 16. Zudem wirkt es bei hoher Sonneneinstrahlung gerade bei unbekannteren Spielern so, als seien die Gesichter mit einem auch von Comic-Look versehen. Das passt leider nicht zum Gesamtgeschehen sieht in Nahaufnahmen nicht besonders gut aus. Daher ist die Spannweite der Grafik in FIFA enorm hoch. Während Stadien, Fans, Top Stars und Rasen sehr hochwertig aussehen, wirken die Spieler ohne Motion Capture Gesicht wie Relikte aus der Vergangenheit. Dafür ist aber die Qualität des Sounds wieder enorm hoch. Ob Fan Gesänge, Menü Sounds, die Kommentatoren, das Knallen des Balls gegen das Aluminium, FIFA 16 macht auch akustisch wieder einmal eine sehr gute Figur.

Fazit

FIFA 16 macht vieles gut und wenig schlecht und ist in allen Bereichen ein Brett. Mit den deutlichen Verbesserungen im Gameplay lässt man Pro Evolution Soccer nicht einfach so vorbei ziehen. Lediglich das Ballgefühl muss noch präsenter werden, die aufgebohrte KI und Verhaltensweisen der Spieler bringen trotzdem so viele Möglichkeiten auf den FIFA Platz wie noch nie. Der Umfang ist ohnehin wieder hervorragend und dank des verbesserten Karriere Modus, der virtuellen Bundesliga und dem Draft Modus noch breiter aufgestellt. EA Sports liefert ein Spiel ab, das ein sehr gutes Gesamtpaket abgibt, ohne etwas galaktisch gut oder etwas auffällig grausig zu machen. FIFA Fans werden hier den besten FIFA Teil für die neuen Konsolen bekommen, sowohl vom Umfang her, spielerisch als auch atmosphärisch. Alle anderen sollten probehalber die Demo spielen.

Good

  • Karrieremodus endlich mit Training
  • Draft Modus als gute Abwechslung
  • Virtuelle Bundesliga kehrt zurück
  • Enorm verbesserte KI
  • Gutes Spieltempo
  • Frauen Mannschaften nun spielbar
  • Wolff Fuss ersetzt Breuckmann am Kommentatoren Pult
  • Original Bundesliga Overlays und Sounds

Bad

  • Keine Online Karriere
  • Nach wie vor zu geringer Manager Aspekt in der Karriere
  • Ballgefühl hinkt dem von PES hinterher
  • Gesichter ohne Motion Capture wirken altbacken
  • Zweikämpfe immer noch nicht ganz griffig
  • Kein Mannschafts Editor
8.7

Toll

The Guy who loves Videogames

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