Slender: The Arrival für PS4 und Xbox One im Test

Ich hab‘ kein gutes Gefühl dabei…
Quelle: Blue Isle Studios

Der Slender kehrt zurück. Doch diesmal auf die PlayStation 4 und Xbox One. Was hat Slender: The Arrival zu bieten und was sind die Änderungen zu der bereits 2013 erschienenen PC, PS3 und Xbox 360-Versionen? Erfahrt es in unserem Test.

Eine richtige Story in Slender

Anders als bei dem klassischen Slender: The Eight Pages besitzt Slender: The Arrival eine Story. Diese wird aber nicht durch aufwendige Zwischensequenzen erzählt, sondern durch Zettel die über die ganzen Maps verteilt sind. Ohne zu viel vorweg zu nehmen sage ich nur: Ihr wollt zu eurer Freundin Katie, der aber offensichtlich etwas zugestoßen ist. Die Nacht bricht herein und ihr hört einen Schrei in der Ferne, welchem ihr selbstverständlich nachgehen wollt. Es kann allerdings auch passieren, dass ihr quasi nichts von der Story mitbekommt, solltet ihr die Zettel nicht finden oder nicht lesen. Ihr solltet daher auch etwas Englisch können, da das Spiel keine deutsche Sprachausgabe enthält.

Eine der schön dargestellten Notizen
Quelle: Blue Isle Studios

Äußerst atmosphärisch

Horror-Games gibt es inzwischen wieder recht vielzählig, doch viele können keine wirkliche Grusel-Atmosphäre erschaffen. Anders als in Slender: The Arrival.

In den Levels könnt ihr nicht auf Sicherheit hoffen, denn es gibt keine Räume in die sich der Slender nicht teleportieren kann. Und bei einem Kontakt mit ihm ist nicht einmal das Aufrufen des Pause-Menüs möglich, damit ihr euch nicht kurz eine Pause zur Beruhigung gönnen könnt. Sammelt ihr im Wald ganz klassisch die acht Seiten wird der Slender immer aggressiver und rückt euch mit jeder Seite die ihr findet näher auf die Fersen. Im Wald selbst sollte das noch ein eher geringeres Problem darstellen, da ihr viele Ausweichmöglichkeiten habt, doch wird es in Gebäuden erst richtig spannend. Aber was heißt hier „ein geringeres Problem“? Genau in diesem Waldabschnitt wird man von seinem Verfolger nicht zu selten erwischt, weswegen man das Level dann komplett neu spielen muss. Und nein, ein Auswendiglernen der Fundorte ist nicht möglich, da diese mit jedem Durchgang variiert werden. Leider führt gerade dies auch dazu, dass man öfters auch einfach einmal aus Frust aufhört zu spielen, da man mehrmals nacheinander kurz vor der siebten oder achten Seite erwischt wird. Neben dem Slender, den ihr nicht ansehen dürft gibt es noch einen anderen Gegner (den ich aus Spoiler-Gründen nicht nennen möchte) der auf euch zukommt, wenn ihr ihn nicht anseht. Diesen müsst ihr immer mit eurer Taschenlampe anleuchten, damit er euch nicht mehr folgt.

Da mag jemand das Wort „no“.
Quelle: Blue Isle Studios

Neben den beiden Gegnern, von denen man sich ohnehin schon dauernd verfolgt fühlt, kommt noch eine außerordentlich stimmungsvolle Geräuschkulisse hinzu. Die Sounds die in einem solchen Spiel vorkommen tragen nicht wenig zu der allgemeinen Stimmung bei und so wurde bei Slender: The Arrival auch darauf großen Wert gelegt. Man hört allgemein immer irgendwelche Geräusche im Hintergrund sei es ein dumpfes Dröhnen in der Nähe von Generatoren oder der typische hohe „das ist ein böses Haus“-Sound der in Gebäuden zu hören ist. Wenn ihr bei Tageslicht draußen seid, hört ihr hingegen eher melodische Klänge die tatsächlich kurzzeitig Entspannung bieten. Die Bildstörungen die eure Kamera ab und zu ereilen wären ohne das laute Störgeräusch auch nur halb so erschreckend. In einem Level seid ihr in einem Haus, in dem ihr alle Fenster und Türen schließen müsst, doch irgendwann quietscht eine Tür nebenan. Man könnte meinen das ist ein inzwischen verbrauchter Effekt, doch wirkt er mit dem Rest des Spiels so stimmungsvoll zusammen, dass er mir doch ein unwohles Gefühl bescherte. Oder wenn man plötzlich Schritte im Wald hört, bekommt man anfangs auch ein ungutes Gefühl.

Gameplay

Bei Slender: The Arrival darf man keine allzu großen Änderungen im Gameplay im Bezug auf den Vorgänger Slender: The Eight Pages erwarten. Mir persönlich war es relativ egal, ob ich acht Seiten im Wald sammeln soll, oder sechs Generatoren in einer Lagerhalle finden und einschalten soll. Schlussendlich überzeugt das Gameplay eher in der Hinsicht, dass der jeweilige Gegner je näher man seinem Ziel kommt, immer aggressiver wird und so auch immer fordernder. Ebenso ist das allgemeine nicht-Ansehen des Slenders beziehungsweise das Anleuchten eures anderen Gegners ein Prinzip, dass bisher in wenigen Spielen verbraucht wurde. Die Abschnitte wie das Sichern eines Hauses durch das Verschließen von Türen und Fenstern oder die Tagesleicht-Abschnitte in denen ihr die Karte auch einfach mal erkunden könnt bieten dazu eine nette kurzweilige Abwechslung. Dazu passt es auch, dass die Story sich nicht selbst erzählt, sondern alles gefunden werden muss.

Fordernd ist es vom Gameplay her grundsätzlich nicht, da ihr lediglich laufen, interagieren und den Leuchtkegel der Taschenlampe verändern müsst. Jedoch ist es auch die Einfachheit, die einem Survival-Horror-Game das gewisse Etwas verleiht.

 

Auf der nächsten Seite gibt’s die Grafik und das Fazit.

Lost Password