The Order – 1886 im Test: Ist es das „Ordern“ wirklich wert?

Fazit

The Order: 1886 ist ein schwieriger Fall und nicht ohne Grund polarisiert es Spieler und Kritiker gleichermaßen. Der Titel hat seine großen Stärken natürlich in der Grafik und nimmt ein eher unverbrauchtes Setting mit einer etwas anderen Story die durchaus interessant klingt. Jedoch hat das Spiel unglaublich große Probleme mit dem Gameplay Teil. Es macht einfach keinen Spaß wenn ich immer wieder mich hinter einer Stellung verschanze und minutenlang auf neue Gegner ballere, bis der Vorrat erchöpft ist. Es ist ja noch nichtmal so, dass diese nachspawnen, bis man weit genug vorgerückt ist, sondern es ist eine feste Anzahl, die man ausschalten muss. Dies passt auch einfach nicht zum restlichen Setting des Spiels, wenn ich mich als Ein-Mann-Armee durch Dutzende von Gegnern schießen muss, damit es weitergeht. Zwischendurch habt ihr dann doch einen KI Begleiter, der aber natürlich nicht von den Gegnern anvisiert wird und auch keine ausschaltet, folglich völlig unnütz ist. Dann gibt es wieder Kapitel, die gefühlt 10min dauern und in denen man nichts getan hat, als von Punkt A nach Punkt B zu gehen und in der Zeit wurde einem etwas erzählt. Wieso dass dann nicht einfach eine Cut-Scene ist, sondern als eigenständiges Kapitel ausgezeichnet wird, ist nicht nachvollziehbar. Dann ist da noch die Geschichte mit den interagierbaren Objekten. Liebe Entwickler, ihr habt mich mit der Grafik beeindruckt, welches ich zu gebe, aber ihr müsst nicht immer wieder mir ein Objekt vorwerfen, das nichts, aber auch gar nichts, zum Spiel beiträgt, nur um mir zu demonstrieren wie gut ihr Sachen ausmodellieren könnt. Immer wieder war ich enttäuscht, wenn ich etwas fand aber keine Informationen dazu bekam.

Trotz dieser ganzen Punkte hab ich The Order: 1886 dennoch gerne gespielt und es hat mir Spaß gemacht. Gerade die Story war es, die mich vorangetrieben hat und die Charaktere. Zwar gebe ich zu, dass ich einiges bisschen offensichtlich fand, von dem die Entwickler meinten es würde überraschend sein, und an einigen Stellen ich aber auch Fragezeichen sah, da ich den Zusammenhang nicht verstand. Auch durch die grafische Leistung konnte mich das Spiel fesseln, da ich immer wieder sehen wollte, was die Entwickler noch geschafft haben, hatte seinen Reiz und irgendwann konnte man auch über die negativen Gameplay Aspekte hinwegsehen, die einem erscheinen als wären sie von vorgestern. So fragte ich mich natürlich teilweise, ob das Spiel als reiner Film nicht sogar besser funktioniert hätte. Zwar ist die reine Spielzeit mit ca. 6 Stunden wirklich nicht die längste, wird jedoch durch die Cut-Scenes deutlich verlängert und man sollte nicht vergessen, dass man für das Geld schon deutlich weniger Spielzeit bekommen hat.

Ready at Dawn zeigt welches Potential nicht nur die PS4, sondern auch sie selber und die Marke The Order hat. Wenn sie diese Punkte in einem Nachfolger verbessern, könnte diese IP ganz weit oben in meiner Rangliste stehen und ich hoffe, dass sie auch weiter daran arbeiten werden.  In meinen Top 10 für dieses Jahr ist es definitiv schon drin.

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 Bildquelle: Sony | Videoquelle: Youtube | Sony PlayStation DE

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