Bei uns im Test: Rettet die Welt in – Citizens of Earth

Quelle: Atlus

Nicht nur klassische Rollenspiele sind auf den Konsolen rar gesät, sondern besonders auch solche, die in der aktuellen Zeit spielen und eine gehörige Portion Witz mit einfließen lassen. Ein gutes bekanntes Beispiel ist die Earthbound Reihe, in deren Fußstapfen Citizens of Earth gerne treten würde. Zwar wunderte es wenige, dass das eigentlich über Kickstarter finazierte Spiel zunächst floppte, doch scheinbar sah Atlus mehr dadrin und half den Entwicklern das Spiel dennoch zu veröffentlichen. So schnappten wir uns sowohl die 3DS, als auch Wii U Version des Spiels und schauten es uns an. Ob wir die Welt gerettet haben oder sie uns am Allerwertesten vorbei ging, lest ihr hier im Text.

Inhaltsverzeichnis

Der Tag nach der Wahl, ist der Tag vor der Wahl

Doch worum geht es in Citizens of Earth? Ihr wacht auf am Tage nach der Wahl des Präsidenten und habt das Amt des Vizepräsidenten inne. Ihr seid jedoch nicht einfach der Vize-Amtsinhaber einer Stadt oder des Landes, sondern der Welt. Doch draußen in eurer Heimatstadt herrschen ein paar Unruhen. Überall Demonstranten eures Wahlgegners, die die friedliche Ruhe stören. Natürlich könnt ihr da kein Auge zudrücken, wenn eure Nachbarn belästigt werden und ihr macht euch auf den Weg, dem Verlierer der Wahl entgegenzutreten. Dies ist jedoch nur der Auftakt zu einer absurden Geschichte um Spezialkaffee, Aliens und vielerlei weiteren verrücktem Gedöns.

Dabei ist die ganze Geschichte natürlich absichtlich abolut verrückt und hanebüchen gehalten und kann mit allerlei verbalen Gags aufwarten. Spannend ist sie dabei nicht, kann den Spieler aber über die ca. 15 Stunden Spielzeit gut unterhalten. Ein tragender Stützpfeiler ist sie dabei aber nicht.

Quelle: Atlus

Als Vize-Präsident macht man sich nicht die Hände schmutzig

Natürlich werdet ihr als Vize-Präsident nicht selber in die Schlacht ziehen, dafür seid ihr doch viel zu wichtig. Stattdessen schart ihr eure treuen Anhänger um euch, um sie gegen die wilden Horden zu befehligen. Dabei bestehen eure Kämpfer in der Regel aus den verschiedenen Bewohnern eurer Heimatstadt. Sei es euer Bruder, eure Mutter, der Bäcker von nebenan oder der Verschwörungstheoretiker. Alle werden liebend gerne für den Vize in die Schlacht ziehen, um sein Leben zu verteidigen. Dabei warten eine ganze Menge, ungefähr 40 rekrutierbare Charaktere auf euch, wobei viele erstmal etwas von euch wollen, bevor sie sich euch anschließen.

Hierbei gibt es dann sowohl aktive Charaktere, die direkt in den Kämpfen mithelfen, aber auch passive die euch nur besondere Optionen bieten. Z.B. kann das Schulmaskottchen den Schwierigkeitsgrad im Spiel verändern, wodurch ihr mehr oder weniger Erfahrung bekommt. Der Lehrer hingegen kann eure Schützlinge unterrichten, wodurch diese mehr Erfahrung bekommen. So sammelt ihr über den gesamten Spielverlauf eine bunte Mischung aus Charakteren. Für die Kämpfe müsst ihr dann eine Gruppe aus drei von diesen auswählen. Dabei braucht ihr übrigens keine Angst vor Zufallskämpfen zu haben, da alle Gegner an der Oberfläche rumlaufen und erst bei Kontakt mit diesen der Kampf beginnt. Folglich habt ihr die Möglichkeit unnötigen Kämpfen öfters aus dem Weg zu gehen.

Quelle: Atlus

Die Kämpfe laufen klassisch rundenbasiert ab. Nacheinander handeln die Gegner und eure Kämpfer, denen ihr vorher Befehle geben könnt. Wer wann am Zug ist, lässt sich zum Glück an einer Leiste ablesen. Im Gegensatz zu klassischen Systemen mit Magiepunkten, läuft es hierbei natürlich ein wenig anders. Im Prinzip gibt es zwei Arten von Angriffen. Zum einen „normale“ Angriffe, die euch bestimmte Mengen an Energiepunkten geben nach einer Attacke, von denen ihr bis maximal vier Speichern könnt. Dann gibt es „Spezialangriffe“, die diese Energiepunkte wieder aufzehren. Daher ist es immer wichtig eine gute Balance zu finden, was man wann macht.

Dabei gibt es natürlich auch die typischen Elementarschwächen bestimmter Gegner, die extrem viel Schaden verursachen. Jeder Charakter im Spiel hat natürlich seine eigenen Fähigkeiten, wobei einige nützlicher sind als andere. Gerade der Bäcker ist lange Zeit eine sehr gute Wahl, da er eure Truppen gut heilen kann. Auch euer Bruder ist ein sehr starker Kämpfer, der nebenbei außerhalb des Kampfes die Fähigkeit besitzt per FedEx Service, wo er arbeitet, Gegenstände zu bestellen, die nach kurzer Zeit an euch ausgeliefert werden. Unabhänig ob passiver oder aktiver Charakter, besitzt jeder der Recken einen Skill, der euch außerhalb des Kampfes etwas bietet. Neue Fähigkeiten lernen eure Recken dabei automatisch wenn sie während des Kampfes aufleveln und je nachdem wer gerade in eurer aktiven Gruppe ist, bekommen die Charaktere beim Aufstieg Bonus Punkte auf bestimmte Stats.

Quelle: Atlus

Wenig Auswahl im Level- und Ausrüstungssystem

Auch wenn diese Levelweise wohl eine kleine Verbeugung vor dem klassischen Rollenspiel ist, ist sie doch sehr geradlinig und lässt dem Spieler keine wirkliche Wahl. Daher verwundert es einen umso mehr, dass man mit dem Ausrüstungssystem, soweit man es so nennen darf, etwas anders macht. Ausrüstungsgegenstände gibt es in der Regel nicht zu kaufen, sondern können nur gefunden werden. Diese kann dann auch nur ein bestimmter Charakter nutzen, der ihm dann bestimmte Fähigkeiten gibt. So kann es sein, dass er durch einen Gegenstand immer Hitze Schaden macht. Dabei kann es auch sein, dass ein Gegenstand sowohl Vor- als auch Nachteile hat. In der Regel kann pro Charakter auch nur ein Gegenstand ausgerüstet werden und es gibt im Schnitt 3 verschiedene pro Charakter. Somit kann von einer Individualisierung der Charaktere nicht die Rede sein und klassische RPG’s haben das schon besser hinbekommen

Alles in allem bietet das Spiel also klassische Rollenspielmechaniken, wie wir sie schon vom NES oder SNES respektive Mega Drive kennen, doch genügt das für die heutige Zeit?

Gamer aus Leidenschaft, Nerd aus Liebe, Liebhaber aller Konsolen Bei Fragen, Anregungen, Wünschen oder einfach Small Talk schreibt mir an sascha.mensfeld@gamersplatform.de

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