Lang ist die Reise in Dragon Age – Inquisition: Bei uns im Test

Quelle: Electronic Arts

Seit knapp 3 Wochen ist der neueste Dragon Age Ableger mit Untertitel Inquisition draußen. Doch warum kommt erst jetzt ein Review von uns zu dem Spiel von EA und Bioware. Ganz einfach, wenn man mehrere Dutzende Stunden in dieser Welt verbringt, um einen vernünftigen Eindruck von diesem Mammut RPG zu bekommen, dauert das ganze schon etwas. Und Bioware hat da ein riesiges Projekt erschaffen, was sehr viel bietet, dass es zu tun gibt. Vielleicht ein wenig zu viel?

Magier und Templer im Krieg?

Im Gegensatz zu den vorherigen Dragon Age Teilen, wo wir uns ausschließlich in Ferelden herumgetrieben hatten, können wir diesmal auch Gebiete im Kaiserreich Orlais besuchen. Doch diese sind nicht alle von Anfang an verfügbar, sondern werden später freigeschaltet, doch später mehr dazu.

Unsere Story beginnt nach der Charakterauswahl mit einem Treffen zwischen Magiern und Templern, um zusammen mit der Göttlichen Justinia eine Art Friedensabkommen her auszuhandeln. Nicht Dragon Age Kenner werden sich natürlich zu Recht fragen, was hier vor sich geht, warum es einen Krieg gibt zwischen den Fraktionen und was überhaupt alle Begriffe, die später folgen werden, bedeuten sollen. Es ist deutlich anzuraten, dass man sich mit den beiden Vorgängern vertraut macht, da der neueste Ableger sich wirklich stark auf die Ereignisse aus den andern beiden Teilen bezieht und man sonst oft nicht weiß, wer jemand ist und was sie bedeutet.

Doch erzählen wir erst mal weiter. An diesem Treffen nimmt der Spieler, je nach gewählter Rasse (Mensch, Zwerg, Elf und neu Qunari) und Klasse (Krieger, Schurke und Magier), aus unterschiedlichen Hintergründen teil. Als Qunari soll er zum Beispiel als Söldner für Ruhe und Ordnung sorgen, als Mensch und gleichzeitig Magier, wurde er zum Treffen sowieso geschickt. Somit ist der Hintergrund der Charaktere bei allen leicht verschieden, aber eine eigene Origin Story, wie im ersten Dragon Age gibt es hier nicht. Dies ist eigentlich sehr schade, da Dragon Age gerade dadurch ein Alleinstellungsmerkmal hatte. Zudem beginnt die Story dann sehr abrupt, denn wenn wir das Spiel starten, bekommen wir von den Ereignissen die ich gerade erwähnte gar nichts mit. Stattdessen erwachen wir in einer Welt voll Pech und Schwefel und werden von spinnenartigen Wesen bedroht, als uns plötzlich eine flammende Gestalt rettet und wieder in die normale Welt bringt. Dort haben sich plötzlich Risse aufgetan, aus denen Dämonen strömen und wir haben ein merkwürdiges Mal auf der Hand. Der Spieler fällt in Ohnmacht und als er wieder aufwacht, wird er zunächst beschuldigt der Verursacher dieser Risse zu sein und Schuld an dem Tod der Göttlichen Justinia zu haben. Dass die Explosion auf der Friedenskonferenz nun endgültig den Krieg zwischen Templern und Magiern entfacht hat ist noch das I-Tüpfelchen.

Hier wird ein Qunari als Hauptcharakter erstellt.
Quelle: Electronic Arts

Die Story beginnt also relativ seicht und lässt den Spieler mit vielen Fragen zurück. Zumindest wenn man die Ereignisse aus Dragon Age 2 nachholt, wird einiges klarer werden. Innerhalb der nächsten Stunden wird unser Held jedoch vom Schuldigen zum Herold Andrastes erkoren und damit die Inquisition anführen die aufdecken soll, woher die Risse kommen. Nach ca. 10 Stunden in den Hauptmissionen trifft man dann auch zum ersten Mal den Bösewicht, der dafür verantwortlich ist. Jedoch sagt der auch keinem was, wenn die Spieler nicht die vorherigen Teile kennen. Und wahrscheinlich werden die meisten länger als 10 Stunden brauchen, wenn sie sich vorher an den Nebenquests versuchen.

Bekannte Gesichter

So nimmt die Hauptgeschichte während der gesamten Zeit nach und nach mehr Fahrt auf und wird zunehmend spannender und kann mit einigen Wendungen den Spieler doch überraschen. Hier ist nicht alles in der Story so vorhersehbar, wie in anderen Spielen. Doch kann ich es einfach nicht unterlassen zu betonen, dass das ganze Spiel weitaus mehr Spaß macht, wenn man die vorherigen Teile kennt. Nicht nur, weil dann ein Großteil seiner eigenen Geschichte drin übernommen wird, die ihr mit Hilfe der Dragon Age Keep nachbauen könnt, sondern weil ihr auf so viele Charaktere trefft, die einen Wiedererkennungswert haben.

Vom Ende möchten wir euch natürlich nichts verraten. Dennoch scheint der erwartete Cliffhanger einen möglichen vierten Teil von Dragon Age anzukündigen. Natürlich macht es auch Sinn, bei so einer erfolgreichen Franchise nicht aufzuhören. Mass Effect Geschädigte brauchen übrigens keine Angst zu haben. Das Ende beantwortet zwar nicht alle Fragen, lässt aber einen nicht so verzweifelt und unglücklich zurück wie jenes bei Mass Effect 3. Es kann aber auch keine solch prägnanten Erinnerung bieten, wie ich sie z.B. an das erste Spiel hatte und mich Morrigan in jener letzten Nacht vor dem Endkampf besuchte.

Quelle: Electronic Arts

Sehr schön bei der Story ist auch, dass die Umwelt auf euch reagiert, je nachdem was für eine Rasse und Klasse ihr spielt. Als Qunari haben viele Menschen erst mal eine gewisse Abneigung gegen euch, immerhin seid ihr als kriegerisches Volk bekannt, riesengroß und habt Hörner. Als Magier steht man euch auch nicht unbedingt freundlich gegenüber, immerhin führt ihr Krieg und beide Seiten nehmen auf zivile Verluste keine Rücksicht. Auch Nebenquests verändern sich durch diese Wahl oder werden erst dadurch freigeschaltet. Als Beispiel kann man einem Gerichtsverfahren teilnehmen, bei dem Magier entscheiden sollen, ob einer der ihren besänftigt werden soll (heißt die magische Kraft entzogen). Als Magier dürft ihr an der Verhandlung teilnehmen, als anderer Charakter habt ihr aber nichts dazu zu sagen.

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Gamer aus Leidenschaft, Nerd aus Liebe, Liebhaber aller Konsolen Bei Fragen, Anregungen, Wünschen oder einfach Small Talk schreibt mir an sascha.mensfeld@gamersplatform.de

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