Die neue Fußball Referenz? Pro Evolution Soccer 2015 im Test

Quelle: Konami

Pro Evolution Soccer gibt nun endlich sein Next-Gen Debüt. Der FIFA-Konkurrent aus dem Hause Konami wurde als Rückkehrer zu alter Stärke beworben. Überraschenderweise kührte die Gamescom Jury den neuen Ableger zum Sportspiel des Jahres. Grund genug das Spiel auf der Xbox One mal genauer unter die Lupe zu nehmen und herauszufinden, ob und inwiefern Pro Evolution Soccer 2015 wirklich neue Wege einschlägt. Haben wir einen neuen Genre-König?

Das kommt mir so bekannt vor

Beim ersten Start des Spiels sticht sofort das neue Hauptmenü ins Auge. Unweigerlich muss man nämlich dabei an Windows 8 und FIFA 15 denken, denn ein neuer Trend scheint es zu sein, die Menüs in Kachel-Optik zu präsentieren. Das macht optisch jedenfalls mehr her als noch das dröge Menü aus dem Vorgänger. Ganz vorn können wir sogar unsere Lieblings-Modi anpinnen. Xbox One Dashboard lässt grüßen. Etwas hab ich dennoch auszusetzen. Aufgrund der  nationalen Pokale, die alle als einzelner Modus aufgeführt werden, hätte man diese lieber unter dem Punkt „Pokale“ unterordnen sollen, weil das Menü daher etwas überladen wirkt. Ein Fortschritt sind die Veränderungen dennoch.

Kacheln liegen voll im Trend. Quelle: Konami

Neu dabei ist der myClub-Modus. Für ihn musste der Meisterliga-Online-Modus weichen. Das Ganze erinnert unweigerlich an FIFA-Ultimate Team, und das aus verschiedenen Gründen. Man startet mit einem Verein, der schwächere Spieler beherbergt, neue können aber dazugekauft werden. Dies geschieht über Ingame-Währung, oder wenn man Echtgeld einsetzt. Allerdings kauft man hier keine Packs, sondern nur Einzelspieler, die uns zufällig zugewiesen werden. Top-Spieler können wir nach der jeweiligen Position suchen lassen, kosten aber auch mehr. Trikots, Bälle, Embleme und Boosts können wir jedoch nicht kaufen. Auch einen Online-Transfermarkt wird man vergebens suchen. Stattdessen sollen wir unseren Lieblings-Verein nehmen, von dem Trikots und Wappen übernommen werden. Das Spielprinzip beläuft sich dann nach dem Ligen-Prinzip. Haben wir genug Punkte, steigen wir eine Online-Liga auf. Insgesamt macht der Modus einen netten Eindruck. An den Umfang und die Möglichkeiten eines Ultimate-Team-Modus kommt es jedoch nicht heran. Immerhin laufen die Online-Matches ordentlich und flüssig ab. Verbindungsprobleme hatte ich zu keinem Zeitpunkt während der Testphase.

Die lieben Lizenzen…

Daneben gibt es etablierte Modi wie „Werde zur Legende“, „Meisterliga“, Fähigkeiten-Spiele und natürlich sämtliche nationale Pokale zum nachspielen, sowie Champions-League und Euro-League. Gerade letzteres ist ein Trumpf der Serie und bringt das Feeling des internationalen Club-Fußballs gut rüber. Die Modi sind größtenteils unverändert und bieten reichlich Unterhaltung. Insgesamt hat Konami ein gutes Paket geschnürrt, welches dem Konkurrenten aus dem Hause EA Sports näher heran kommt, aber noch nicht eingeholt hat. Das dürfte auch am Lizenz-Umfang liegen. Die erste und zweite Bundesliga werden auch in den nächsten Jahren weiterhin fern von PES bleiben. Die Premier-League ist ebenfalls nicht vollständig lizenziert, aber die Spieler-Namen sind korrekt. Türkische Liga, irische Liga, österreichische Liga, die schweizer Liga, die amerikanischen Ligen, sowie die skandinavischen Ligen fehlen komplett. Dafür sind aber die Top-Ligen aus Italien, Spanien und Frankreich komplett mit erster und zweiter Liga dabei, ebenso wie die portugiesische Liga. Außerdem sind zahlreiche Clubs aus Asien und vor allem Süd-Amerika enthalten. Insgesamt ein besseres Paket als noch in PES 2014, das aber noch sehr viel Luft nach oben hat. Um diverse Lizenzmängel auszugleichen eignete sich immer der Editor in Pro Evolution Soccer. Dieser ist seit jeher bekannt, dass man Mannschaften bis ins kleinste Detail nachbauen kann.

Stars wie Benzema sind besonders detailliert. Quelle: Konami

Der diesjährige Editor enttäuschte mich allerdings. Man kann immer noch Spieler nachbauen, Aussehen und Laufstil bearbeiten, aber dafür wurden viele Features gestrichen. So fällt der Logo-Editor komplett flach, weswegen wir keine Vereinswappen mehr erstellen können und auch der Trikoteditor leidet sehr darunter. Auch der Stadion-Editor hält sich arg in Grenzen. Die Farbe der Sitze bestimmen ist davon noch ein Highlight. Zwar ist der Editor immer noch deutlich dem von FIFA überlegen, innerhalb der Serie ist ist der diesjährige Baukasten allerdings der schwächste.

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