Steins;Gate: Visual Novel im Test

Hintergrund-Information

Japanische Adventures (jap. アドベンチャーゲーム, adobenchā gēmu von engl. adventure game), kurz: AVG oder ADV, ist die spezifisch-japanische Ausprägung von Adventures. Diese werden außerhalb Japans häufig einerseits als Visual Novels (ビジュアルノベル, bijuaru noberu, dt. etwa: „Bildroman“) bezeichnet, die jedoch nur ein Untergenre sind, andererseits aber auch mit den Dating-Sims verwechselt.

Japanische Adventures sind größtenteils Textadventures mit Verwendung von Standbildern. Diese enthalten üblicherweise nicht die für westlichen Adventures typischen Rätsel, ein Gegenständeinventar oder ein Verbsystem (z. B. „Benutze x mit y“, „Rede mit z“), und die Handlung besitzt meist einen starken romantischen oder erotischen Aspekt. Sie entsprechen damit eher interaktiven Romanen bzw. der Interactive Fiction. – Wikipedia.org

Da ich bei meiner folgenden Review eigentlich hauptsächlich nur auf die Story eingehen kann, sollte an dieser Stelle deutlich gemacht werden, dass Spoilergefahr herrscht. Ich versuche mich auf die nötigsten Storypunkte zu beschränken, kann aber für nichts garantieren.

Die Story – Um was geht es?

Das Setting befindet sich in Tokyo, Japan – Genauer: Im bekannten Otaku Distrikt Akihabara. Der Universitätsstudent Okabe Rintarou, selbst-erklärter „Mad Scientist“ und Protagonist in Steins;Gate, betreibt ein eigenes Labor, welches er als „Future Gadget Lab“ bezeichnet (was aber im Grunde bloß eine Mietwohnung über einem kleinen Elektronikladen ist). Zusammen mit seinen 2 Laborassistenten/Freunden Mayuri und Itaru erfinden sie „allerlei wichtige Geräte, welche schwerwiegenden Einfluss auf das Weltgeschehen haben können“. Natürlich sieht man auf den ersten Blick hin, dass Okabe scheinbar den Schuss nicht gehört hat und sich einiges auf seine Arbeit als verrückter Wissenschaftler einbildet, jedoch soll sich sein Leben und das seiner Freunde schlagartig ändern … und seine Einbildungen zur Realität werden.

Eines Tages, nachdem er eine Vorlesung zu Zeitreisen besucht, wird Okabe Zeuge eines Mordes; noch total geschockt und verwirrt, schickt er Minuten danach Itaru eine Textnachricht per Handy … und ändert damit scheinbar die Zukunft. Denn am nächsten Tag trifft er das Mordopfer munter & zufrieden – Wie ist das möglich? Die plötzlich lebendige Kurisu Makise versteht zwar nicht die Umstände, die Okabe so verwirrt zurücklassen, schließt sich aber letztlich doch dem Labor-Team an. Zusammen machen sie eine große Entdeckung, welche einen globalen Einfluss auf den Lauf der Zukunft hat: Eines der Future Lab Gadgets entpuppt sich als tatsächliche Zeitmaschine. Dadurch geraten sie in das Fadenkreuz der Geheimorganisation SERN, welche ebenfalls die Phänomene des Zeitreisens untersucht & alles dafür gibt, die Zeitmaschine in die Hände zu bekommen.

Die Story – Wie wird sie präsentiert?

Der Visual Novel hält sich stark an den Anime-Plot … ist das schlecht? Nein. Wie auch im Anime, gibt es hier viele interessante Charaktere mit eigenwilligem Verhalten, welche sich perfekt in das Geschehen einbinden. Sei es die wortkarge Moeke oder der/die schüchterne Ruka; jede Person hat seinen Stellenwert in der Geschichte. Der Storyablauf und die Präsentation, samt Spannungsaufbau ist deckungsgleich mit dem Anime: Lustige Wortwitze, interessante Gesprächspassagen oder adrenalingeladene Momente (ja, die gibts bei Visual Novels auch) sind mit von der Partie.

Wir haben also jetzt verstanden, der Visual Novel richtet sich stark nach dem Anime & ist super toll, was Story angeht. Muss ich, wenn ich die Serie geschaut habe, also darauf verzichten? Gibt ja nichts Neues, oder doch?“ Hah, natürlich gibt’s was! Während man dem Ablauf des VNs folgt und immer weiter in die Geschehnisse von Zeitreisen gräbt, darf man Okabe’s inneren Monolog lauschen, den wir so in dieser Form nicht im offiziellen Anime hatten. Das gibt eine interessante Einsicht in seine Gedankenwege und zeigt, dass er scheinbar nicht alles, was er zu Beginn von sich gibt, auch wirklich so glaubt. Von außen scheint er sein „Mad Scientiest“-Image zu bewahren, im Inneren können wir dadurch aber sehen, dass er meist ganz anders denkt; vor allem in ernsten & emotionalen Situationen.

Ein weiteres Feature, was zwar eher ein kleines Gimmick ist, aber doch teilweise Interaktion mit der Story bietet: Wir können stets unser Mobiltelefon rausholen. „Uh .. verzeihung? Das kann ich im Reallife auch machen?!“ GLÜCKWUNSCH, LASS MICH VIELLEICHT EINMAL AUSREDEN. Wie gesagt können wir unser Handy-Display in den meisten Fällen aufrufen; das ist in der Hinsicht nützlich, da wir im Laufe der Geschichte des öfteren Text-Nachrichten bekommen, auf die wir antworten können. Ebenso werden wir hin und wieder angerufen – Es steht uns frei abzunehmen, ist aber, dank der dichten Story und all den interessanten Informationen, unbedingt empfehlenswert! Wir entdecken dadurch manch informative oder auch seltsame Sachen; solche Details wurden (und konnten) in der Serie nicht miteingebunden (werden).

John Titor, Otaku, @Channel, Future Lab Gadgets … ich blick bei den ganzen Begriffen einfach nicht durch!„. Im Laufe des Novels werden, gerade für Steins;Gate Neulinge, einige Wörter auftauchen, die auch im Kontext vielleicht nicht arg viel Sinn ergeben. Für solche Zwecke gibt es ein übersichtliches Glossar, welches alle wichtigen Begriffe aufzeichnet und samt Erklärung anbietet. Auch wenn man sich im Internet und Steins;Gate Universum auskennt, ist diese Art „Wörterbuch“ eine interessante Informationsquelle, mit der man sich schon einige Zeit auseinandersetzen kann & sollte.

Und zum Schluss, wenn man es nicht erwartet: Steins;Gate Visual Novel enthält 6 – IN ZAHLEN SECHS – verschiedene Enden. Allein dafür lohnt es sich reinzuschauen & die verschiedenen Lösungswege auszuprobieren. Natürlich ist das „true ending“ das schwierigste, kann aber im Notfall mit einem Walkthrough-Guide erreicht werden. Lohnt sich aber auf jeden Fall, da es im Grunde „neuer“ Stoff ist, den man als Anime-Fan so in der Serie nicht gesehen hat.

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