Deadfall Adventures: Action-Shooter im Test

Story

Der Protagonist, James Lee Quatermain, wird beauftragt die Archäologin Jennifer Goodwin zu einem ägyptischen Tempel-Komplex zu eskortieren, um dort ein antikes Artefakt zu bergen: Das Herz von Atlantis. Was anfangs als relativ einfacher Job für den Mann mit Cowboyhut aussieht, entpuppt sich später als Jagd nach Artefakten, welche das Duo auch zur Arktis bis hin nach Guatemala führt. Nicht all zu selten kreuzen sich ihre Wege mit längst vergessen Gestalten der Dunkelheit, die nur nach Tod trachten … und leider sich nicht auf eine Tasse Tee einladen lassen; ebenso feindlich sind die bewaffneten Nazis sowie Russen, die wir im späteren Verlauf der Geschichte kennenlernen.

Die Story samt Protagonisten hätte aus einer B-Movie Produktion eines India Jones-ähnlichen Films stammen können, was vorerst nicht schlecht sein muss; auch wenn es im Prinzip nichts neues ist, kann es je nach Präsentation doch ganz unterhaltsam sein. Deadfall Adventures hatte in dieser Hinsicht den richtigen Ansatz, jedoch komplett falsch umgesetzt. Das Storyboard fühlt sich an wie ein durchgekauter Kaugummi, „Plottwists“ (wenn man sie überhaupt Twists nennen kann, so unspektakulär wie sie sind) sind dank nicht überzeugender Synchronisation und schlechten Animationen total für die Katz‘. Ob die Story Emotionen irgendeiner Art in mir ausgelöst haben? Ja, tatsächlich! Nämlich Langeweile.

Gameplay

Der Singleplayer besteht hauptsächlich aus folgendem Prinzip: Soldaten abschießen, Mumien und sonstige Gestalten per Taschenlampe anleuchten und dann mit Kugeln durchlöchern (Alan Wake Prinzip ahoy), auf unserem vorgegebenen Levelpfad voranschreiten, Mittelmäßig anspruchsvolle Rätsel lösen und hin & wieder Schätze bergen und einsammeln, um damit unsere Charakter-Fähigkeiten aufzubessern (Schneller Nachladen, mehr HP, etc). Wie man unschwer erkennen kann, punktet DA in Sachen Gameplay nicht all zu viel wirklich: Die KI der Gegner sowie unserer weiblichen Begleitung ist mittelmäßig bis hin zu urkomisch schlecht, im Prinzip bloß Kanonenfutter; wenn sie jedoch mal nicht ihre Köpfe leichtsinnig aus der Deckung heben, schießen sie uns durch Felsen oder Wände an. Schlauchlevel Design mit keiner wirklichen Entscheidungsfreiheit – jedoch Nebenpfaden, um Schätze zu finden – stoßen ebenfalls sauer auf.

Also nutzen wir die schlechte KI aus und halten mit unseren Schießeisen genüsslich auf die Soldaten drauf – Kein Problem soweit, Steuerung geht schnell über und fühlte sich relativ gut an. Jedoch genauso langweilig und unterfordernd die Soldaten sind, so verhalten sich auch die antiken Kreaturen: Obwohl es unterschiedliche Versionen der Mumien gibt (Welche mit Schild, andere mit Gewehren ..), lassen sich alle immer auf die gleiche Art abknallen: Taschenlampe draufhalten und dann Dauerfeuer. Diese Monotomie ist vorallem aber nicht nur im Kampfsystem vorhanden: Alles was wir machen wiederholt sich zu oft und wird eintönig: Fallen ausweichen und entschärfen, das Lösen der meisten Rätseln … zu schnell stellt sich bei mir die Langeweile ein (wenn ich mich mal nicht über die Bugs aufregen muss, die entweder den Spielfluss blockieren oder nur teils stören). Die meisten Rätsel sind zu anspruchslos (auch ohne Spielhilfe) und lassen sich zu simpel lösen, ein paar jedoch sind clever durchdacht und brauchen auch manchmal ~5-10 Minuten, um auf die Lösung zu kommen; leider gibts solche viel zu selten. Aber man muss dem Spiel eins lassen: Von den ganzen Fehlern abgesehen, machten die Schusswechsel mit den Soldaten und das Abschlachten der Mumien anfangs tatsächlich Spaß, Indiana Jones Feeling kam auf – Leider konnten Nordic Games dieses Feeling nicht lange genug ins Spiel einbinden.

Hat man den Singleplayer nach ca 10 Stunden hinter sich gelassen, stehen noch Multiplayer und Survival bereit: Der Multiplayer ist mittelmäßig, bietet schnelle Aktion auf bekannten Singleplayer-Karten und Fallen, mit denen man seine Gegner in den Tod reißen kann. Das Ganze hat jedoch keinen wirklichen Sucht-Faktor; ist zwar ganz nett, langweilt aber dann nach einiger Zeit auch. Der Survival-Modus dagegen ist wohl fast schon das Spaßigste am Spiel (kennen wir das nicht auch aus CoD: Ghosts?): Auf kleinen Arena-Maps versuchen maximal 4 Spieler Welle für Welle an dunklen Kreaturen zu überleben. Dabei kann man alle 30 Sekunden auf Munitions-Abwürfe zurückgreifen und nach Rundenende seine Waffen austauschen; zwar ist das Prinzip hier gar noch simpler als bei CoD: Ghosts und bietet nicht mal die gleiche Abwechslung, jedoch fordern Survival-Modi immer mit ihren ansteigenden Schwierigkeitsgraden und Teamwork, was ebenfalls hier zutrifft. Schade bloß: Weder beim regulären Multiplayer, noch beim Survival-Modus ist all zu viel los! Ob sich das in den nächsten Wochen noch füllen wird, ist nicht klar .. arg viel Hoffnung sollte man nicht haben.

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